
Der Service, also die Reparatur und Instandhaltung von Werkzeugmaschinen und deren Zubehör wird während der Corona-Pandemie massiv erschwert. - Bild: Kzenon/stock.adobe.com
In Corona-Zeiten sorgt der nötige Schutz vor der Pandemie vor allem im Service für Schwierigkeiten. Auch in der Werkzeugmaschinen-Branche, deren OEMs im Service, also in der Reparatur, der Instandhaltung oder der Wartung unterwegs sind. Zugangsbeschränkungen, Hygieneregeln und Reisebeschränkungen sorgen für mannigfaltige Herausforderungen. Wir haben Christoph Zoller, Geschäftsführer der E. Zoller GmbH & Co. KG, gefragt, wie er seinen Kundenservice unter Covid-Bedingungen organisiert.
Wie hat die Pandemie mit ihren Auswirkungen den Kundenservice der Werkzeugmaschinen-Branche für Inspektionen, Reparaturen oder Umrüstungen beeinflusst?
Christoph Zoller: "Wie in vielen Bereichen mussten sich auch die Anwender von Werkzeugeinstell-, Mess- und Prüfgeräten und Tool Management Systemen auf die veränderten Bedingungen einstellen. Während Reparaturen eigentlich durchgängig möglich waren, verzögerte sich die Durchführung von Standard-Wartungen sich zu Anfang der Pandemie immer wieder, da die sichere Umsetzung nicht gewährleistet war. Dies hat sich inzwischen nach einigen Monaten eingependelt, sodass mit angepassten Abläufen und unter Beachtung von Hygienemaßnahmen nun wieder regulär gewartet wird. Geplante Neubeschaffungen wurden in der schwierigen Gesamtlage gestoppt und die Aktivitäten verschoben sich naturgemäß in Richtung Updates und Aufrüstungen."
Wie und eventuell mit welchen Maßnahmen sind die Unternehmen im Service den widrigen Umständen im Vergleich Anfang und späterer Verlauf der Pandemie begegnet?
Zoller: "Unsere Anwender konnten schon vor der Pandemie die Vorteile des Online-Zugriffs auf unsere Geräte nutzen. Die Serviceverantwortlichen bei unseren Kunden haben von dieser Möglichkeit in der Pandemie vermehrt Gebrauch gemacht. Dieser bestehenden Technologie hat die Pandemiesituation also noch mal Vorschub gegeben. Vorteilhaft war dabei natürlich, dass es sich hierbei schon um erprobte Lösungen und gelernte Abläufe handelte. Auch Schulungen und komplette Software-Installationen werden inzwischen remote ausgeführt.
Unsere Aufstellung hilft dabei: In Deutschland stehen in vier Vorführzentren eine breite Palette an Geräten und Softwaredemonstratoren zur Verfügung, anhand derer wir unsere Kunden in Videoschalten bei der Problemlösung unterstützen können. Zudem haben wir das vergangene Jahr genutzt, um den digitalen Zugang unserer Kunden auszubauen. Im ersten Quartal werden wir unser Kundenportal MyZollerServices ersten Kunden zur Verfügung stellen. Hier haben Anwender direkten Zugriff auf Support- und Servicelösungen sowie Komponenten, Verbrauchs- und Ersatzteile anhand ihrer individuellen Teilelisten."
Wie beurteilen Sie den Nutzen von Entwicklungen der technologischen Servicemöglichkeiten wie Augmented Reality, Software oder KI für Unternehmen?
Zoller: "Die angeführten Instrumente sind nicht mehr wegzudenken und werden in Zukunft ausgebaut werden. Wir sind davon überzeugt, dass intelligente Automation alternativlos ist, wenn es darum geht, zukünftig am Markt bestehen zu wollen."
Welche Entwicklungen wünschen Sie sich für die Zukunft im Service, um ähnliche Situationen wie Covid zu meistern?
Zoller: "Es war sehr wichtig, klare Regeln zu schaffen, die zu Anfang der Pandemie nicht vorhanden waren. So wurden Handlungsmöglichkeiten eröffnet und Handlungssicherheit geschaffen. Für die weitere Entwicklung bauen wir auf eine größere Offenheit für Digitalisierung und Automation. Es geht darum, Flexibilität und Qualität für Hersteller, Kunden und Mitarbeiter auf eine neue Stufe zu heben. Dazu braucht es Veränderungswillen und intelligente Investitionen. Ein Beispiel aus unserem Portfolio ist die Werkzeug-Identifikationslösung 'zidCode', die es erlaubt, den Datenaustausch zwischen den Maschinen unabhängig vom Alter des Maschinenparks zu ermöglichen, und das zu weitaus geringeren Kosten als bestehende Lösungen. Dies ist ein unabdingbarer Schritt hin zu den Möglichkeiten in Automatisierung und Industrie 4.0."
Bilderstrecke: Die führenden Industrieservice-Unternehmen Deutschlands 2020

Platz 20 - Etabo GmbH, Bochum: Das Unternehmen machte 2019 im Industrieservice-Bereich einen Umsatz in Deutschland von 35,2 Millionen Euro (2018: 33,8 Millionen Euro). Der Gesamtumsatz lag 2019 bei 51,2 Millionen Euro (2018: 42,8 Millionen Euro). Die Mitarbiterzahl lag 2019 bei 265 (2018: 220). - Quelle: Lünendonk; Symbolbild: stock.adobe.com/auremar

Platz 19 - Stork Technical Services GmbH, Regensburg: Die Oberpfälzer generierten 2019 einen Industrieservice-Umsatz von 41 Millionen Euro (2018: 39,1 Millionen Euro). Insgesamt kam das Unternehmen 2019 auf einen Umsatz von 51 Millionen Euro (2018: 47,9 Millionen Euro). Die Mitarbeiterzahl stieg von 417 im Jahr 2018 auf 430 im Jahr darauf. Diese Zahlen beruhen teils auf Schätzungen. - Quelle: Lünendonk; Bild: Stork

Platz 18 - InfraServ Gendorf Technik GmbH, Burgkirchen a. d. Alz: 52 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete das reine Industrieservice-Unternehmen im Jahr 2019 (2018: 46 Millionen Euro). Die Mitarbeiterzahl fiel dabei von 330 im Jahr 2018 auf 300 im Jahr 2019. - Quelle: Lünendonk; Bild: InfraServ Gendorf

Platz 17 - InfraServ Wiesbaden Technik GmbH & Co. KG, Wiesbaden: Das Unternehmen generierte im Jahr 2019 einen Umsatz von 57,3 Millionen Euro (2018: 53,4 Millionen Euro). Waren 2018 noch 392 Menschen für den Industrieservice-Spezialisten tätig, waren es 2019 bereits 406. - Quelle: Lünendonk; Bild: InfraServ Wiesbaden

Platz 16 - Lobbe Industrieservice GmbH & Co. KG, Iserlohn: 100 Millionen Euro glatt betrug der Umsatz des Industrieservice-Spezialisten im Jahr 2019 (2018: 95 Millionen Euro). Die Belegschaft wuchs von 650 im Jahr 2018 auf 670 im Jahr 2019. Diese Zahlen sind teils geschätzt. - Quelle: Lünendonk; Bild: Lobbe

Platz 15 - Ebert Hera Esser Holding GmbH, Baden-Baden: Einen Umsatz von 110 Millionen Euro erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2019 mit seinem Industrieservice (2018: 103 Millionen Euro). Der Gesamtumsatz lag 2019 bei 139 Millionen Euro (2018: 134 Millionen Euro). Im gleichen Zeitraum waren 1.330 Menschen für die Holding tätig (2018: 1.281). - Quelle: Lünendonk; Bild: Ebert Hera Esser

Platz 14 - Griesemann Gruppe, Wesseling: 123,9 Millionen Euro Umsatz im Industrieservice-Sektor machte das Unternehmen im Jahr 2019 (2018: 116,6 Millionen Euro). Der Gesamtumsatz lag 2019 bei 127,6 Millionen Euro (2018: 119,3 Millionen Euro). Auch bei den Angestellten legte das Unternehmen zu: Von 1.428 im Jahr 2018 steigerte sich die Belegschaft auf 1.482 im Jahr 2019. - Quelle: Lünendonk; Symbolbild: stock.adobe.com/pitchayaarch

Platz 13 - Johann Rohrer GmbH, Jockgrim: Der Industrieservice-Spezialist machte 2019 einen Umsatz von 129 Millionen Euro (2018: 122 Millionen). Die Belegschaft stieg von 610 (2018) auf 630 im Jahr 2019. Diese Zahlen sind teils geschätzt. - Quelle: Lünendonk; Bild: Johann Rohrer

Platz 12 - Yncoris GmbH & Co. KG, Hürth: Die Geschäftsleitung des Industrieservice-Spezialisten (v.li. Vorsitzender Ralf Müller und Dr. Clemens Mittelviefhaus) kann sich im Jahr 2019 über einen Umsatz von 141,1 Millionen Euro (2018: 131,6 Millionen Euro) freuen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Beschäftigten von 926 (2018) auf 989 (2019). - Quelle: Lünendonk; Bild: Yncoris

Platz 11 - Robur Industry Service Group GmbH, München: 178 Millionen Euro Umsatz im Bereich Industrieservice generierten die Oberbayern im Jahr 2019 (2018: 127,3 Millionen Euro). Insgesamt entstand 2019 ein Umsatz von 198 Millionen Euro (2018: 139,8 Millionen Euro). Die Belegschaft stieg von 1.400 auf 2.200. - Quelle: Lünendonk; Bild: Robur

Platz 10 - Altrad Industrial Services GmbH, Lingen: Die ehemalige Hertel Industrie Service GmbH kam im Jahr 2019 auf einen Industrieservice-Umsatz von 180 Millionen Euro (2018: 172,5 Millionen Euro). Insgesamt wurde ein Umsatz von 185 Millionen Euro generiert (2018: 172,5 Millionen Euro). Die Zahl der Beschäftigten betrug 2019 1.045 (2018: 1.011). Diese Zahlen sind teils geschätzt. - Quelle: Lünendonk; Symbolbild: stock.adobe.com/milan

Platz 9 - Kiel Industrial Services AG, Wesseling: Mit seinen Industrieservice-Angeboten erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2019 einen Umsatz von 236,8 Millionen Euro (2018: 219,8 Millionen Euro). Der Gesamtumsatz lag 2019 bei 242 Millionen Euro (2018: 223,7 Millionen Euro). Die Zahl der Beschäftigten stieg von 1.858 (2018) auf 1.897 (2019). - Quelle: Lünendonk; Bild: Kiel

Platz 8 - Kaefer Isoliertechnik GmbH & Co. KG, Bremen: Das Industrieservice-Geschäft brachte den Nordlichtern einen Umsatz von 243,7 Millionen Euro im Jahr 2019 ein (2018: 213,6 Millionen Euro). Insgesamt erwirtschaftete das Unternehmen 2019 einem Umsatz von 1.700 Millionen Euro - genau wie 2018. Die Mitarbeiterzahl stieg von 1.064 im Jahr 2018 auf 1.118 im Jahr 2019. - Quelle: Lünendonk; Bild: Kaefer

Platz 7 - Kraftanlagen München GmbH, München: Das Jahr 2019 bescherte den Bayern einen Industrieservice-Umsatz von 265 Millionen Euro (2018: 250 Millionen Euro). Der Gesamtumsatz des Unternehmens lag 2019 bei 385 Millionen Euro (2018: 360 Millionen Euro). Gleichzeitig stieg die Beschäftigtenzahl von 1.450 auf 1.500. Diese Zahlen sind teils geschätzt. - Quelle: Lünendonk; BIld: Kraftanlagen München

Platz 6 - Weber Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG, Pulheim: 327 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete der Industrieservice-Teil des Unternehmens im Jahr 2019 (2018: 290 Millionen). Der Gesamtumsatz lag 2019 bei 355 Millionen Euro (2018: 310 Millionen Euro). Insgesamt arbeiteten 2019 1.987 Menschen für das Unternehmen (2018: 1.950). - Quelle: Lünendonk; Bild: Weber

Platz 5 - Leadec Holding BV & Co. KG, Stuttgart: Der Industrieservice spülte 2019 einen Umsatz von 387 Millionen Euro in die schwäbischen Kassen (2018: 373 Millionen). Insgesamt lag der Umsatz des Unternehmens bei 890 Millionen Euro (2018: 883 Millionen Euro). Die Beschäftigtenzahl fiel von 6.320 (2018) auf 6.070 (2019). - Bild: Leadec

Platz 4 - Currenta GmbH & Co. OHG, Leverkusen: Der Industrieservice-Spezialist erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 470,7 Millionen Euro (2018: 461 Millionen Euro). Dabei beschäftigte das Unternehmen 2019 1.283 Menschen (2018: 1.233). - Quelle: Lünendonk; Bild: Currenta

Platz 3 - Remondis Maintenance & Services GmbH & Co. KG, Köln: Das Unternehmen als Teil der Remondis-Gruppe und Gesellschafter der Unternehmensverbunde Xervon und Buchen erwirtschaftete im Industrieservice-Bereich 2019 einen Umsatz von 740 Millionen Euro (2018: 720 Millionen Euro). Insgesamt stand 2019 ein Umsatz von 970 Millionen in den Bilanzen (2018: 940 Millionen Euro). Das Unternehmen beschäftigte 2019 5.400 Menschen (2018: 5.300). - Quelle: Lünendonk; Bild: Remondis

Platz 2 - Wisag Industrie Service Holding GmbH, Frankfurt am Main: Am Mainufer konnte man sich 2019 über einen Umsatz aus dem Industrieservice-Geschäft von 861 Millionen Euro freuen (2018: 815 Millionen Euro). Die Beschäftigtenzahlen des Gesamtunternehmens stiegen dabei von 14.062 im Jahr 2018 auf 14.326 im Jahr 2019. - Quelle: Lünendonk; Bild: Wisag

Platz 1 - Bilfinger SE, Mannheim: Nach seiner Umstrukturierung erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen Industrieservices im Jahr 2019 einen Umsatz von 963 Millionen Euro (2018: 970 Millionen Euro). Der Gesamtkonzern generierte einen Umsatz von 4.327 Millionen Euro (2018: 4.153 Millionen Euro). Die Beschäftigtenzahl sank von 7.405 (2018) auf 7.051 (2019). - Quelle: Lünendonk; Bild: Bilfinger
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