Im bayrischen Burglengenfeld, nördlich von Regensburg, betreibt Heidelberg Materials eines seiner insgesamt zehn deutschen Zementwerke. Seit der Gründung im Jahr 1912 hat das Werk Burglengenfeld eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Modernisierung erfahren. Bis heute wird hochwertiger Portlandzement unter Einhaltung höchster Qualitäts- und Umweltstandards produziert. In einem nahegelegenen Steinbruch werden dafür unter anderem Kalkstein, Ton und Mergel gewonnen. Zusammen mit anderen Rohstoffen erfolgt in einem aufwendigen Brennvorgang die Weiterverarbeitung zu Klinker. Unter Beigabe von Rohgips, Hüttensand und anderen Zuschlagstoffen entsteht schließlich in den Zementmühlen aus dem Klinker das Endprodukt: Zement.
Schnelle Reaktion nach Getriebeausfall
Der Transport des Zements erfolgt unter anderem mit Kettenbecherwerken. Ein störungsfreier Betrieb dieser Anlagen ist eine Voraussetzung zur Aufrechterhaltung der Produktionsabläufe im Zementwerk. Als plötzlich ein zentrales Becherwerk stand, war daher Eile geboten. Die Ursache wurde schnell gefunden: An der Antriebseinheit war die eintreibende Welle des Getriebes gebrochen. Noch am selben Tag stellte SEW-Eurodrive eine passende Alternative für den ausgefallenen Antrieb und das entsprechende Maßblatt bereit.
Nach erfolgter Bestellung durch den Kunden wurden die notwendigen Getriebekomponenten ausgelagert und der Montage im Großgetriebewerk Bruchsal zugeführt. Ebenfalls am selben Tag wurde mit der Montage des Stirnradgetriebes begonnen. Nach der Fertigstellung und einem erfolgreichen Probelauf wurde das etwa 2.000 Kilogramm schwere Getriebe per Direktfahrt am Folgetag bei Heidelberg Materials in Burglengenfeld angeliefert. Der Ausbau des defekten Getriebes sowie die Montage des Ersatzgetriebes auf dem Becherwerk erfolgte durch die Werksunterhaltung von Heidelberg Materials. So wurde die Stillstandszeit des Becherwerks am Standort Burglengenfeld auf ein Minimum begrenzt.
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Lieferzeitenprogramm „to go“ ermöglicht kürzeste Reaktionszeiten
Um Anlagenbetreiber in solchen Fällen schnell und unkompliziert unterstützen zu können, hat SEW-Eurodrive das Lieferzeitenprogramm „to go“ ins Leben gerufen. Getriebe ohne konstruktive Anpassungen können inklusive fast aller Optionen bereits nach fünf Arbeitstagen ausgeliefert werden. Dies gilt für Stirn- und Kegelstirnradgetriebe der Baureihe X.e in den Baugrößen bis 175 Kilo-Newtonmeter sowie für Planetengetriebe der Baureihe P bis 360 Kilo-Newtonmeter.
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In besonders dringenden Fällen, wie beim Stillstand des Becherwerks im Werk Burglengenfeld, können die Getriebe bereits innerhalb eines Arbeitstages versendet werden. Getriebe mit kundenspezifischen Anpassungen werden ebenfalls vom To-go-Programm erfasst. So lassen sich viele Modifikationen, beispielsweise Sonderabtriebswellen, flexibel umsetzen. Die Lieferzeit beträgt in solchen Fällen 15 Arbeitstage. Möglich machen dies eine angepasste Teilebevorratung sowie optimierte Prozesse im Großgetriebewerk bei SEW-Eurodrive in Bruchsal.
Reaktionsszenario bei Antriebsausfall
Ein Antriebsausfall an einer produktionsrelevanten Anlage kann verheerende Folgen für den Betreiber haben. Neben den Kosten für Fehlersuche und Reparatur entsteht der weitaus größte Kostenanteil in Form von Opportunitätskosten – also dem Gewinnausfall durch die stillstehende Produktion. Abhängig von der Branche und den hergestellten Produkten laufen so schnell hohe Ausfallkosten auf, die sich negativ auf das Betriebsergebnis auswirken. Damit es erst gar nicht so weit kommt, muss die Betriebsinstandhaltung passende Szenarien für so einen Worst-Case bereithalten. Besonders bei leistungsfähigen Anlagen mit entsprechend großen Antrieben ist das Vorhalten von Ersatzantrieben oft unwirtschaftlich. Zudem sind Ersatzteile nicht immer lieferbar oder bereits vom Antriebshersteller abgekündigt.
Hier kann das To-go-Programm Abhilfe schaffen. Wenn bereits in der Konstruktionsphase einer Anlage oder bei einer Anlagenmodernisierung Antriebe vorgesehen werden, die über das SEW-Eil-Lieferprogramm abgedeckt werden, sind diese im Bedarfsfall in kürzester Zeit beim Kunden. Ein Antriebstausch kann bei einem sich anbahnenden Schaden so kurzfristig erfolgen, sodass es zu keiner ungeplanten Stillstandszeit kommt. Bei einem plötzlichen Antriebsausfall kann durch die Eillieferung die Ausfallzeit gering gehalten werden, wie im Beispiel des Becherwerks in Burglengenfeld.
Umfangreiches Lösungsportfolio für die Zementindustrie
Neben dem To-go-Programm bietet SEW-Eurodrive seinen Kunden in der Zementindustrie weitere Lösungen in Sachen Antriebstechnik. Standard-Getriebemotoren, Industriegetriebe und Frequenzumrichter gehören ebenso zum Portfolio, wie applikationsspezifische Becherwerksantriebe oder Zahnkränze für Drehrohröfen. Zur Sicherung der Produktivität bei gleichzeitig geringen Betriebs- und Instandhaltungskosten unterstützt der Antriebstechnikspezialist zudem mit vielen Serviceleistungen wie der Reparatur von Eigen- und Fremdantrieben oder einer Anlagenmodernisierung.