Arbeitsunfall

Laut BGHM-Jahresbericht hat die nach Corona wieder gesteigerte Präsenzarbeit zu mehr Arbeitsunfällen geführt. (Bild: ME Image - stock.adobe.com)

Corona-Pandemie, steigende Rohstoffpreise, Kriegsgeschehen in Europa: Bei den derzeitigen allgemeinen Herausforderungen fällt es nicht immer leicht, sich im Alltag auf die betrieblichen Aufgaben zu konzentrieren. Umso wichtiger, dass die BGHM auch in diesen Zeiten als verlässliche Partnerin an der Seite ihrer Mitgliedsbetriebe und Versicherten steht, um gemeinsam mit diesen den Arbeitsschutz immer weiter zu verbessern. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Fokussierung auf den einzelnen Menschen bei allen Aspekten rund um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Wie das gelingt, zeigt der BGHM-Jahresbericht 2021 – veröffentlicht unter dem Motto: „Arbeitsschutz: Der Mensch im Fokus“.

Mehr Präsenzarbeit führte 2021 zu mehr Arbeitsunfällen

Den Einzelnen und die Einzelne ins Zentrum des Arbeitsschutzes zu stellen, erfordert eine intensive, kontinuierliche und vor allem strukturierte Präventionsarbeit – mit dem Ziel, die Zahl der Arbeitsunfälle zu verringern. 2021 war bei den meldepflichtigen Arbeits- und Wegeunfällen dennoch ein Anstieg von rund 6,9 Prozent gegenüber 2020 zu verzeichnen: 133.191 Arbeitsunfälle sowie 18.066 Wegeunfälle wurden der BGHM gemeldet.

„Hierbei muss berücksichtigt werden, dass das Jahr 2021 sowohl von einer erhöhten Präsenzarbeit in den Betrieben als auch von einem Rückgang der Kurzarbeit gegenüber dem ersten Corona-Jahr geprägt war“, erklärt Christian Heck, Hauptgeschäftsführer der BGHM. Entsprechend fiel auch die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle 2021 mit insgesamt 37 (ein Plus von 37 Prozent) wieder deutlich höher aus. Dagegen gingen die tödlichen Wegeunfälle um rund 21 Prozent auf 33 zurück.

Neben den im Zuge von Homeoffice und Homeschooling leereren Straßen dürfte auch der seit Jahren rückläufige Trend im Verkehrsunfallgeschehen diese positive Entwicklung verstärkt haben. „Dennoch ist jeder Unfall einer zu viel, weswegen wir unsere Angebote und Leistungen weiter ausbauen und intensivieren“, sagt Christian Heck.

So hat die BGHM unter anderem ihr Aus- und Fortbildungsangebot an die der Pandemie geschuldeten Einschränkungen angepasst – und dabei die Bedürfnisse der Versicherten und Unternehmen in dieser Ausnahmesituation offensichtlich erfüllt: Die neuen hybriden wie auch Online-Seminare und -Veranstaltungen der BGHM haben sich im Jahr 2021 eines regen Zulaufs erfreut: Die Anzahl der Teilnehmenden an Aus- und Fortbildungen stieg um 32,2 Prozent auf 50.821. Hauptgeschäftsführer Heck: „Das entspricht noch nicht ganz dem Niveau vor der Pandemie, doch eine Normalisierung zeichnet sich ab.“

Mit Prävention möglichst früh beginnen – Beispiel Lärmschwerhörigkeit

Prävention kann nicht früh genug ansetzen, um bleibenden Gesundheitsschäden infolge von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten vorzubeugen. Diese Regel trifft auch auf die am häufigsten angezeigte Berufskrankheit Lärmschwerhörigkeit zu: Hier stiegen die Verdachtsfälle im Jahr 2021 um 10,5 Prozent auf 5.178. „Schon seit Jahren gehört Lärmschwerhörigkeit zu den am häufigsten anerkannten Berufskrankheiten. Das Perfide daran: Der Hörverlust vollzieht sich schleichend“, warnt Stefan Gros, Leiter der Prävention bei der BGHM. „Um die Notwendigkeit einer frühzeitigen Lärmprävention am Arbeitsplatz noch besser im Bewusstsein zu verankern, bereiten wir eine breit aufgestellte Präventionskampagne vor.“

Umfassende Reha- und Entschädigungsleistungen

Kommt es trotz aller Präventionsmaßnahmen dennoch zu einem Unfall oder einer Berufskrankheit, übernimmt die BGHM eine umfassende medizinische Betreuung – von der Behandlung im Krankenhaus bis zur erfolgreichen Rehabilitation und anschließenden Wiedereingliederung im beruflichen wie auch im sozialen Leben. Im Jahr 2021 hat die BGHM rund 1,97 Milliarden Euro an Reha- und Entschädigungsleistungen aufgewendet: davon rund 1,2 Milliarden für Renten, 574 Millionen Euro für Heilbehandlungen und 184 Millionen für Bar- und sonstige Leistungen. „Darüber hinaus haben wir die für die Rehabilitation verantwortlichen BGHM-Bezirksverwaltungen neu organisiert, damit diese noch enger mit unseren Präventionsbezirken verzahnt sind“, berichtet Nicole Boos, Leiterin der Rehabilitation bei der BGHM. „So können wir unsere Versicherten noch engmaschiger betreuen.“

BGHM

Sie möchten gerne weiterlesen?