Eine Führungskraft erklärt einem Gebäudereiniger, was er zu tun hat - nur bei guter Personalführung klappt diese Zusammenarbeit.

Gute Personalführung macht sich bezahlt - auch in der Werks- und Gebäudereinigung. - (Bild: auremar - stock.adobe.com)

Auch in der Werks- und Gebäudereinigung gilt: Ist der Werker zufrieden, reinigt er gut und auch der Kunde ist glücklich. Also ist für die Personalführung wichtig, die Kompetenz und die Motivation des Reinigungsteams zu sichern.

Denn trotz des eminenten Stellenwerts von Mechanisierung, Digitalisierung und Automation in der Gebäudereinigung ist von Fabriken und Logistikstätten die individuelle Leistung der Reinigungskräfte noch immer unabdingbare Voraussetzung zuverlässig realisierter Sauberkeitsstandards. Grund genug, Kompetenz und Motivation des Kolonnenpersonals auf Exzellenzniveau zu verankern.

Die Basis hochklassiger Produktivität der Dienstleister wird mit präziser, ergebnisorientierter Arbeitsplanung der Führungskraft gelegt - beginnt also schon bei der Personalführung. Sie ist nicht nur bei der Entwicklung und Einführung neuer Maßnahmen bei der Reinigung erforderlich, sondern auch im Rahmen der kontinuierlichen Prozessverbesserung sowie bei anlassbezogenen Rationalisierungskampagnen.

So gelingt die richtige Vorbereitung

In allen Fällen empfiehlt sich ein systematisches Prozedere, das je nach Planungsanlass folgende konzeptionelle Schritte beinhalten kann: 

  • Fixierung vorgesehener Maßnahmen der Reinigung nach Objekt, Verfahren und Turnus
  • Prozessoptimierung mit Spezifizierung von Equipment, Verbrauchsmaterial und Handling
  • Feingliederung des Arbeitspensums und dessen Umsetzung in Arbeitsanweisungen
  • zeitwirtschaftliche Beplanung sämtlicher Tätigkeiten mit Ableitung des Personalbedarfs
  • Aufgabenteilung, Stellenbildung und Organisationsgliederung des Kolonnendienstes
  • Konzeption des Work-Flow nach Maßgabe sicherer Servicequalität und hoher Effizienz
  • Nachweis der Arbeitsanforderungen sowie Fomulierung passgenauer Qualifikationsprofile

Gute Personalführung - zufriedene Kunden

Einweisung in ein neues Produkt: Effektiver Wissenstransfer ist ein unverzichtbarer Erfolgsbaustein.
Ob Ersteinweisung oder Weiterqualifizierung: Effektiver Wissenstransfer ist ein unverzichtbarer Erfolgsbaustein. - (Bild: Kärcher)

Eine Schlüsselposition in der erfolgreichen Personalführung der Gebäudereinigung fällt der konkreten Ausgestaltung der einzelnen Arbeitsplätze innerhalb der Gebäudedienste zu. Durch intelligente Kombination von Aktivitäten und Zuständigkeiten zu ganzheitlichen, synergiestarken Aufgabenpaketen von Seiten des Managements lässt sich sowohl die Produktivität als auch die Zufriedenheit der Beschäftigten und entsprechend der Kunden steigern.

Ein erfolgsorientiertes, auf Kompetenz und Eigenverantwortung basierendes Aufgabenprofil kann nachstehende Module umfassen:

  • Inspektion zur Beurteilung des Verschmutzungszustands
  • Ja/Nein-Entscheidung über Durchführung der Reinigung
  • Wahl von Verfahren, Reinigungsmitteln und Geräten
  • Bestimmung von Arbeitsablauf und Prozessparametern
  • Koordination innerhalb der Kolonne und mit den Werkern
  • Routinewartung und Störungsbeseitigung am Gerät
  • Meldung technischer und organisatorischer Probleme
  • Teilnahme an Vorschlagswesen und Verbesserungsprozess
  • praktische Einweisung neu eingestellter Reinigungskräfte

Konsequent umgesetzt, trägt ein derart anspruchsvolles Pflichtenheft wesentlich dazu bei, Arbeitszeit und Sachressourcen zu sparen, die organisatorisch-technische Infrastruktur zu verschlanken sowie Rationalisierung und Innovation durch die Mitarbeiter zu stimulieren - vorausgesetzt, alle relevanten Mitarbeiterqualifikationen liegen vor.

Durch zielbewusste Personalauswahl, insbesondere aber durch systematische Personalförderung gilt es, fachlich-praktische Fähigkeiten, mentale Disposition (Verantwortungsgefühl, Achtsamkeit, Eigeninitiative. Lernbereitschaft) und Sozialverhalten der Reinigungskräfte auf die Erfordernisse des Betriebsalltags abzustimmen. 

Durch intelligente Kombination von Aktivitäten und Zuständigkeiten zu ganzheitlichen, synergiestarken Aufgabenpaketen von Seiten des Managements lässt sich sowohl die Produktivität als auch die Zufriedenheit der Beschäftigten und entsprechend der Kunden steigern.

Mitarbeiterführung: Per Coaching Erfolgskurs halten 

Unter den Instrumenten der Personalführung, die auf Top-Performance des Reinigungsdienstes zielen, nimmt das Coaching die zentrale Stellung ein. Erfolgreiche Coaching-Konzepte orientieren sich streng am Schulungsbedarf, wie er aus Diskrepanzen zwischen tätigkeitsspezifischem Anforderungprofil und den vorhandenen Qualifikationen resultiert.

Unter dieser Prämisse wird man Inhalte und Methoden (Informationsmittel, Unterweisungsformen, Events und soweiter) sowie Intensität (Dauer und Häufigkeit von Schulungseinheiten) und organisatorische Einbindung festlegen. Last, not least gilt es, das Zeitkontingent für Coach und Trainees zu kalkulieren, um die aufgewandte Personalkapazität und die implizierten Gemeinkosten der Beratung im Griff zu behalten.

Professionelle Ziele für Personal und Führungskraft setzen

Eine maßgebliche Weichenstellung zu dauerhafter Arbeitszufriedenheit und erstklassiger Personalproduktivität erfolgt mit der systematischen Einarbeitung neuer Mitarbeiter in der Reinigung. Im Fokus stehen Konzeption und Umsetzung folgender Schlüsselmodule des Instruktionsprogramms:

  • Darstellung und Begründung der gültigen Hygienestandards
  • Erläuterung der Reinigungsobjekte und ihrer Verschmutzungen
  • Erklärung des Reinigungsablaufs und der technischen Hilfsmittel
  • praktische Einübung des Umgangs mit Equipment und Material
  • Überwachung und Bewertung individueller Arbeitsergebnisse
  • Kritikgespräche und schwachstellenbezogene Nachschulungen
Wartung eines Kärcher-Reinigungsgerätes. Dabei stellt sich die Kompetenzfrage: In welchem Umfang sollten Industriereiniger die Wartung des verwendeten Equipments übernehmen?
Kompetenzfrage: In welchem Umfang sollten Industriereiniger die Wartung des verwendeten Equipments übernehmen? - (Bild: Kärcher)

Zur Einübung rationeller Praktiken beim Arbeiten hat sich das zweistufige Verfahren bewährt: Zunächst wird per Lehrvortrag das Grundwissen über das zu reinigende Objekt und eingesetzte Reinigungstechnik vermittelt, darauf folgt die praktische Unterweisung nach dem Schema "Vorführen, Erklären, Nachmachen, Korrigieren". Wie Fehler- und Risikoanalysen nahelegen, verdienen generell drei Instruktionsinhalte verstärktes Augenmerk: arbeits- und objektbezogene Sicherheitsnormen, Vorgehen bei kritischen Verschmutzungsfällen, Selbsthilfe bei technischen Problemen.

Nach der Einarbeitungsphase hat das Coaching nicht nur das erreichte Kompetenzniveau zu stabilisieren, sondern auch die zunehmend wichtige Anpassungsqualifizierung hinsichtlich neuer Reinigungsobjekte, -vorschriften und -verfahren sicherzustellen. Neben diese fachbezogene Betreuung tritt die psychologische persönliche Zuwendung.

Weiterbildung als Mittel zum Erfolg

Stärker als bei anderen technischen Servicefunktionen gilt im Reinigungsdienst: Um das personelle Leistungspotenzial zu aktivieren, müssen tiefgreifende Motivationsimpulse gesetzt und demotivierende Tatbestände eliminiert werden. Als Schlüssel zu nachhaltigem Engagement bestätigt sich ein solides Selbstwertgefühl, das wesentlich auf sinnerfüllten Arbeitsplätzen und freundlichen Umgangsformen mit Chef und Kollegen basiert.

Gebäudereiniger müssen um ihren Wertbeitrag zum Betriebserfolg und zur Qualität wissen und die Kolonne inklusive Objektleiter als verläßliches, solidarisches Team erleben. Als wertvolle Impulsgeber bestätigen sich soziale Events: Ein von der Firma finanziertes Arbeitsfrühstück oder der gemeinsame Fachmessebesuch festigen den kollegialen Zusammenhalt und regen bei entspanntem Gespräch so manche pragmatische Lösung "unlösbarer" Probleme an.

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