Anlagenwartung

Instandhaltung und Anlagenwartung sind eine Notwendigkeit für jedes Unternehmen. Doch gibt es verschiedene Methoden und Taktiken, die dafür angewandt werden können. (Bild: Fatih - stock.adobe.com)

Die 4 Stufen der Reifekurve:

1. Stufe: React

Der erste Reifegrad zeichnet sich durch reaktive und korrektive Wartung aus. Sprich, Anlagen werden nur im Fall eines Schadens oder Ausfalls repariert und gewartet. Die Funktionalitäten der Anlage werden aufgezeichnet und die MRO (Wartung, Reparatur und Überholung) -Teilebeschaffung manuell durchgeführt. Dieses reaktive Verhalten ist oft ineffektiv und führt zu einer mangelhaften oder ineffektiven Prioritätensetzung.

2. Stufe: Prepare

Auf dieser Stufe erfolgt Wartung geplant, anstatt ad hoc. Dafür werden ein Anlagenverzeichnis angelegt, traditionelle Asset-Management-Strategien verfolgt und risikobasierte Priorisierungen von Reparaturen und Maßnahmen vorgenommen. Die zeitabhängigen Wartungen werden dann von einem qualifizierten Technikerteam durchgeführt. So kann die Arbeit auf kritische Anlagen konzentriert und Asset Management effektiv eingesetzt werden.

3. Stufe: Prevent

Die dritte Stufe fokussiert sich auf die aktive Verhinderung von anfallenden Wartungsansprüchen – wir sprechen hier von einer zustandsorientierten vorbeugenden Instandhaltung. Dafür werden die Daten von der Anlage erfasst und verarbeitet. So lässt sich ein Verständnis für die Performance der Anlage sowie die Gesamtbetriebskosten entwickeln. Reaktionspläne können entwickelt, Anlageinvestitionen geplant und ein vollständiges Asset-Lifecycle-Management integriert werden.

4. Stufe: Predict

Der vierte und letzte Grad der Reifekurve ist die vorausschauende Instandhaltung. Die Wartung basiert auf Echtzeit-Überwachung von Leistung und Zustand der Ausrüstung, Predictive Analytics und fortgeschrittene Zuverlässigkeitsanalyse. Die vorausschauende Wartung kann dabei nur in der Cloud effektiv umgesetzt werden. Hier können KI-generierte Erkenntnisse und Aktivitätsautomatisierung, dynamische Zustandsüberwachung, Alarmierung und Workflow, Datenvisualisierung, und IoT-Sensordaten zusammengetragen werden. Langfristig betrachtet minimiert die vorausschauende Instandhaltung anfallende Wartungsaufgaben.  

Eine Umfrage von Hexagon aus dem Jahr 2022 zeigt, dass sich die meisten Kunden auf Stufe zwei sehen, aber schon gerne auf Stufe drei oder vier wären. Viele Unternehmen sind mit der Herausforderung der Digitalisierung veralteter Strukturen überfordert. Das Reifegrad-Modell kann dabei helfen, die Digitalisierungsstrategie in der Instandhaltung Stück für Stück voranzutreiben und sie somit einfacher und realistischer umzusetzen.

Quelle: Hexagon

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