Nach einem turbulenten und herausfordernden Krisenjahr wächst die Branche des Industrieservice wieder. Das Wachstum erklärt sich aktuell zum großen Teil aus Nachholeffekten. Lieferketten und Betriebsabläufe bleiben jedoch noch auf Monate gestört, sodass sich dieser Nachholeffekt aller Voraussicht nach auch 2022 fortzusetzen wird.
Der Industrieservice hat während der Pandemie seine systemrelevante Stellung für den Industriestandort Deutschland unter Beweis gestellt. Die Serviceleister sicherten unverändert den Anlagenbetrieb und unterstützten flexibel und unkompliziert ihre Kundenunternehmen mit zusätzlichen Services bei der Umsetzung unternehmenseigener Hygienekonzepte und Pandemieschutzmaßnahmen vor Ort bis hin zur logistischen Unterstützung in Impfzentren. Das Umsatzwachstum von 5 Prozent ist jedoch hauptsächlich auf Nachholeffekte zurückzuführen, nachdem im Krisenjahr 2020 unterbliebene oder aufgeschobene Instandhaltungsleistungen für einen Auftragsrückgang gesorgt hatten.
VAIS-Geschäftsführer Dr.-Ing. Dietmar Kestner schätzt die Lage so ein: "Lieferketten und< Betriebsabläufe bleiben noch auf Monate gestört. So wird sich dieser Nachholeffekt auch 2022 aller Voraussicht nach fortzusetzen. Mit der hohen Spezialisierung seiner Unternehmen und damit hoher technischer Qualifikation in einem insgesamt breiten Leistungsportfolio ist und bleibt der Industrieservice systemrelevant für den Industriestandort" so Kestner weiter.
In den drei wichtigsten Kundenbranchen Chemie, Pharma und Energie werden auch weiterhin die größten Wachstumspotenziale für die nächsten drei Jahre gesehen. In der Chemie wird ein jährliches Wachstum von 8,7 Prozent, in der Pharmazeutischen Industrie sogar von 9,6 Prozent erwartet. Der Energiesektor wird durch den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien, die Umrüstung von Bestandsanlagen sowie den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft das stärkste Umsatzwachstum verzeichnen (11,4 Prozent).
Das Thema 'Wasserstoff' ist damit auch im Industrieservice angekommen: Wasserstofftechnologien und Wasserstoffanwendungen werden 2021 sogar noch vor Predictive Maintenance als wichtigster Innovationstreiber der Branche genannt. Die führenden Kundenbranchen des Industrieservice von der Chemischen Industrie über die Stahlerzeugung bis hin zum Großanlagenbau bauen ihre Technologien und Prozesse um. Für einzelne Unternehmen aus dem Industrieservice nimmt eine ‚Wasserstoffindustrie‘ so bereits als neue Kundenbranche Konturen an, für die jährliche Wachstumsraten bis zu fünf Prozent erwartet werden.
Ein wachsender Unterstützungsbedarf bei Qualifikation, Betriebssicherheit und Instandhaltung in der Wasserstoffnutzung eröffnet so neue Optionen für den Industrieservice der Zukunft.
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