Industrieservice Symbolbild für Lünendonk-Liste

Laut den Ergebnissen der Lünendonk-Liste 2023 fallen die Prognosen für die kommenden Jahre im Bereich der deutschen Industrieserviceunternehmen optimistisch aus. (Bild: NINENII - stock.adobe.com)

Angesichts des großen Personalmangels und der unsicheren Wirtschaftslage sind die Unternehmen verstärkt auf den Einsatz von flexiblem Personal aus Zeitarbeit und Freelancern angewiesen. Die Top 20 reduzieren ihre Stammbelegschaft um durchschnittlich 0,9 Prozent.

Für die kommenden Jahre erwarten die Unternehmen ein weiteres Umsatzwachstum von 6,5 bis 7,5 Prozent pro Jahr und blicken etwas positiver in die Zukunft. Eine Minderheit der Unternehmen äußert sich skeptisch angesichts der zu erwartenden Wirtschaftslage. Der größte Teil sieht sich auch angesichts der Herausforderungen im Markt grundsätzlich gut aufgestellt.

Industrieservice: Das Ranking der Lünendonk-Liste 2023 im Detail

Die Ebert Hera Esser Holding mit Hauptsitz in Baden-Baden führt mit einem Umsatz von 145,0 Millionen Euro (+11,5 Prozent) das Verfolgerfeld der Top 10 an. Das Familienunternehmen aus Baden-Württemberg ist in Deutschland und in den Benelux-Staaten tätig. Anfang 2023 gab der Dienstleister die Übernahme des Unternehmensteils für Servicetätigkeiten von Sitech bekannt. Mit der Übernahme wird sich der Auslandsumsatz des Unternehmens im Geschäftsjahr 2023 voraussichtlich deutlich erhöhen. Sitech beschäftigt nach eigenen Angaben rund 850 Mitarbeitende in den Niederlanden.

Knapp dahinter folgt die Johann Rohrer GmbH auf Rang 12 mit einem geschätzten Umsatz von 142,0 Millionen Euro. Die Plant Systems and Services PSS GmbH, die sowohl die Etabo als auch die früher zu Leadec gehörende Veltec inkludiert, erreicht 121,5 Millionen Euro Umsatz, nach 99,4 Millionen Euro im Vorjahr (+22,2 Prozent). Plant PSS erwirtschaftet mehr als doppelt so viel Umsatz wie die nächstplatzierte InfraServ Wiesbaden Technik (Rang 14), deren Umsatz bei 57,8 Millionen Euro liegt. Auf den Rängen 14 bis 20 sind die Abstände der Unternehmen zum Teil gering. Neu im Ranking ist die Clavey Holding GmbH mit Sitz in Braunschweig.

Lünendonk-Partner und Studienautor Thomas Ball sagt: „Industrieservice-Unternehmen unterstützen ihre Kunden durch Flexibilität und Spezial-Know-how. Der Markt ist angesichts der sehr unterschiedlichen Produktionsanlagen weiterhin heterogen, auch wenn in den letzten Jahren Konsolidierungstendenzen zu beobachten sind. Für die zukünftige Leistungsfähigkeit des Marktes und damit die Resilienz der Industrie ist es ausschlaggebend, dass es weiterhin Instrumente für einen flexiblen Personaleinsatz über Zeitarbeit und Dienst- oder Werkverträge gibt.“

Quelle: Lünendonk & Hossenfelder

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