Assetmanager

EAM-Manager gestalten, überprüfen und passen im Sinne der Organisationsziele an. Auf Dauer halten sie das Unternehmen wettbewerbsfähig. (Bild: Ultimo)

IFS Ultimo Trend Report 2022
Verschafft Einblicke in die Entwicklung im EAM: der Trend Report von IFS Ultimo. (Bild: Ultimo)

Der jährliche EAM Trend Report entwickelt sich immer mehr zu einer unverzichtbaren Referenz für Asset Manager. Er basiert auf detaillierten Untersuchungen von IFS Ultimo, einem Anbieter für EAM-Lösungen, und bietet einen interessanten Einblick in die Entwicklungen im EAM. Zu den Umfrageteilnehmern gehören Asset Manager, Instandhaltungsmanager und Facility Manager aus verschiedenen Branchen, von der Fertigung und Logistik bis hin zu Versorgungsunternehmen und dem Gesundheitswesen. Die Umfrageergebnisse lassen klar erkennen, wo deren Prioritäten liegen und wie sich diese von Jahr zu Jahr verändern. Darüber hinaus liefert die Umfrage Erkenntnisse, mit deren Hilfe die für EAM Verantwortlichen auf interne und externe Herausforderungen reagieren können.

Asset Management: den Mehrwert im Auge behalten

In den letzten zwölf Monaten befanden sich Unternehmen weltweit in einer politischen und wirtschaftlichen Lage, die unbeständiger und unbestimmter scheint als je zuvor. Als wäre eine globale Pandemie nicht schon genug, erschüttern ein Krieg in Europa und die Auswirkungen des Klimawandels alte Selbstverständlichkeiten rund um Lieferketten und Energieversorgung. Angesichts dieser Umstände ist es wichtiger denn je, verlässliche Prognosen zu erstellen und Assets effektiv zu verwalten und gleichzeitig die Kosten im Griff zu behalten.

Asset Manager sind im Auge dieses Sturms. Ihre Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Assets eines Unternehmens ungeachtet des technischen und wirtschaftlichen Drucks weiterhin einen Mehrwert liefern. Ihre Verantwortung umfasst zum Beispiel die digitale Transformation: nicht nur die technologischen Aspekte, sondern auch die damit verbundenen Kommunikationsmethoden und die Schulungsanforderungen. Auch der Einsatz mobiler Technologien, Energieeffizienz und Lebenszyklusmanagement gehören zu ihren Aufgaben. Cybersicherheit, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft fallen ebenfalls in den Aufgabenbereich der Asset Manager. Wie haben sie diese vielfältigen Anforderungen im Jahr 2022 priorisiert?

Anlagenverfügbarkeit bleibt wichtigster KPI

Laut EAM Trend Report 2022 sind ungeplante Ausfallzeiten ein dauerhaftes Problem. Die Zahl der Zwischenfälle stieg im Jahr 2022 sogar nochmal um 14 Prozent: 68,6 Prozent der Befragten waren mit diesem Problem konfrontiert, gegenüber 60 Prozent im Jahr 2021. Viele versuchen, diesem Trend durch Investitionen in neue Assets und Technologien zu begegnen. Die überwiegende Mehrheit (82 Prozent) der Befragten verwendet jetzt eine spezielle Asset-Management-Software in der Cloud oder lokal.

Die überwältigende Mehrheit der Asset Manager gab an, dass die Verfügbarkeit ihr wichtigster KPI ist, gefolgt von Effizienz (19,2 Prozent) und Kostenkontrolle (17,7 Prozent) – Prioritäten, die gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben sind. Zum Vergleich haben wir die Befragten auch gebeten, die für sie unwichtigsten KPIs zu nennen, was einige interessante Ergebnisse brachte. Die Langlebigkeit der Assets (29,4 Prozent) wurde als am wenigsten wichtig erachtet, obwohl alternde Assets von 31,7 Prozent der Befragten als größtes Risiko für die Verfügbarkeit genannt wurden. Dies könnte bedeuten, dass sich viele Asset Manager immer noch auf die korrektive und nicht auf die vorbeugende Instandhaltung und Lebenszyklusoptimierung konzentrieren.

Ein Grund dafür könnte der fehlende Zugang zu Betriebsdaten sein. Solche Daten sind entscheidend für fundierte Entscheidungen hinsichtlich Effizienz- und Produktivitätssteigerungen, aber fast ein Drittel der Befragten gibt an, dass sie nicht über die nötigen Daten verfügen, um den Zustand und die Leistung der Assets zu überwachen. Dies erschwert nicht nur die strategische Planung und Kostenoptimierung, sondern kann auch die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen.

Obwohl die meisten Befragten ihre Instandhaltung als kontrolliert beschreiben, waren nur 6,8 Prozent mit ihrem Ansatz sehr zufrieden. Die meisten arbeiten aktiv an der Verbesserung der Prozesse, um sich nach und nach eine vorbeugende Instandhaltung anzueignen.

Nachhaltigkeitsaspekte: widersprüchliche Botschaften der Unternehmen

Die meisten Unternehmen geben an, dass sie der Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert einräumen, doch die Asset Manager stuften Nachhaltigkeit als zweitniedrigste Priorität ein. Die Umfrageergebnisse enthielten recht widersprüchliche Botschaften zu diesem Thema.

Die meisten Befragten kennen die Nachhaltigkeitsinitiativen ihres Unternehmens und können Einfluss darauf nehmen. Es scheint jedoch, dass manche Manager eines der wirksamsten Instrumente zur Verbesserung der Anlageneffizienz gar nicht einsetzen. Weniger als die Hälfte geben an, dass sie die Daten zur Anlagenleistung regelmäßig auf Möglichkeiten zur Steigerung von

Nachhaltigkeit und Effizienz überprüfen. Somit nutzen mehr als 50 Prozent der Unternehmen die Daten der Asset-Management-Software nicht, obwohl sich damit auf einfache Weise leistungsschwache oder fehlerhafte Assets oder ineffiziente Prozesse identifizieren lassen.

Resilienz stärken durch mehr Interaktion

Natürlich ist Nachhaltigkeit nur ein Aspekt eines viel größeren Ganzen. Deshalb haben wir die Asset Manager gefragt, wie sie die vielfältigen Herausforderungen bewältigen wollen, vor denen Unternehmen heute stehen. Investitionen in die Beschäftigten stellten sich als wichtigste Maßnahme zur Zukunftssicherung heraus, dicht gefolgt von einer verbesserten Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens. Mehr als 40 Prozent der Befragten wollen vorrangig in die Mitarbeitenden investieren, 27,6 Prozent möchten sich auf die Verbesserung von Kommunikation und Zusammenarbeit konzentrieren.

Die Asset Manager sind sich darüber im Klaren, dass Investitionen in hochwertige Assets wichtig sind, deren Betrieb aber nur dann gesichert ist, wenn er von qualifizierten Arbeitskräften geleitet wird, die ihr Wissen problemlos weitergeben können. Dieser Aspekt wurde immer wieder bekräftigt, wenn die Asset Manager gebeten wurden, die Zusammenarbeit mit dem Instandhaltungsteam und anderen Abteilungen zu bewerten. Wurde die Zusammenarbeit als sehr gut oder gut bewertet, führten die meisten diesen Erfolg auf professionelle und regelmäßige Kommunikation und einen Informationsaustausch zwischen den Teams zurück. In den Fällen, in denen die Manager die Zusammenarbeit als durchschnittlich, verbesserungsbedürftig oder schlecht einstuften, wurde die schlechte Leistung auf einen Mangel an Interaktion und abgeschottetes Arbeiten zurückgeführt, die häufig durch eine unzureichende Personalausstattung noch verstärkt wurde.

Die gute Nachricht ist, dass bereits Schritte eingeleitet wurden, um den Qualifikations- und Personalmangel anzugehen. Auf die Frage, welche Schritte sie im letzten Jahr unternommen haben, um nie dagewesenen Ereignissen besser zu begegnen, nannten 26,8 Prozent eine verbesserte Zusammenarbeit im Unternehmen und 22,9 Prozent Investitionen in die Mitarbeitenden.

Schlussfolgerung: Daten behalten eine zentrale Bedeutung

Es ist offenkundig, dass datengestützte Entscheidungsfindung, optimale teamübergreifende Zusammenarbeit und intelligenter Einsatz von Technologie weiterhin die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Asset Manager sind. Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit noch nicht ganz oben auf der Tagesordnung steht, wird es interessant sein zu sehen, ob sich dieses Bild in Zukunft ändert, insbesondere angesichts der drastischen Botschaften der COP27 und der Warnungen vor möglichen Energieausfällen.

Unabhängig davon, wie die Zukunft aussieht, wird eines für ein erfolgreiches Asset Management von zentraler Bedeutung bleiben: Daten. Die Unternehmen, die Zugang zu Betriebsdaten und – noch wichtiger – die Zeit, die Ressourcen und die Fähigkeiten haben, diese optimal zu nutzen, werden einen erheblichen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt haben. Lösungen wie EAM spielen hierbei weiterhin eine entscheidende Rolle, indem sie Asset Managern die nötigen Erkenntnisse, Strukturen und Kontrollen bieten, um Prozesse zukunftssicher zu gestalten und zukünftige Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

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