Industriedienstleister, die Maschinen und Anlagen warten und reparieren, sind an sehr unterschiedlichen Orten im Einsatz: in der Halle, auf der Hebebühne und manchmal auch auf dem Dach. Je nach Einsatzbereich und -ort lauern unterschiedliche Gefahren für die Füße. Herunterfallende Gegenstände, rutschige Böden oder spitze und scharfe Objekte wie Nägel oder Scherben, die auf dem Boden liegen, sind nur einige Beispiele. „Jede spezifische Gefährdung stellt unterschiedliche Anforderungen an den Sicherheitsschuh“, erläutert Stefan Tintrup, der als Orthopädie-Schuhmacher und Industriemeister Schuhfertigung beim Sicherheitsschuh-Hersteller Elten arbeitet. „Beschäftigte in der Instandhaltung zum Beispiel benötigen neben der obligatorischen Zehenschutzkappe, mit der jeder Sicherheitsschuh ausgestattet ist, beispielsweise Nässeschutz oder Durchtrittschutz“, so der Experte.
Ob bei kurzfristigen Wartungsmaßnahmen an schwer zugänglichen Stellen oder bei längeren Arbeiten auf einer Produktionsanlage: Profis in der Industrie begeben sich nicht selten in luftige Höhen. Bei den häufigsten Unfallursachen stehen in der Instandhaltung Rutsch- und Sturzunfälle ganz oben auf der Liste. „Wer beispielsweise bei Wartungsarbeiten auf verschmutzten Stellen oder glattem Metalluntergrund steht, braucht einen guten Stand“, berichtet Schuhexperte Tintrup. Profilierte Laufsohlen bieten hier eine erhöhte Rutschfestigkeit. Sie sind antistatisch sowie kraftstoffbeständig und kommen je nach Anforderung in verschiedenen Kombinationen zum Einsatz. Somit vermindern die profilierten Laufsohlen – als Ergänzung zur Absturzsicherung – das Risiko, auszurutschen und abzustürzen.
Schutzklassen für Schuhe
Instandhalter sollten S3 wählen
Gemäß der Norm DIN EN ISO 20345 sind Sicherheitsschuhe in verschiedene Schutzklassen eingeteilt. Charakteristisch für Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S1 ist die Zehenschutzkappe, die ein Energieaufnahmevermögen von 200 Joule haben muss und in der Regel aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff besteht. Dazu sind Sicherheitsschuhe der Klasse S1 im Fersenbereich geschlossen und schützen auch den hinteren Fuß vor Verletzungen. Verpflichtend ist ebenfalls, dass S1-Sicherheitsschuhe antistatisch sind und kraftstoffresistente Laufsohlen besitzen. Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S1P verfügen darüber hinaus über eine durchtrittsichere Zwischensohle. Bei der Schutzklasse S2 kommen höhere Anforderungen an Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme hinzu. Für den Einsatz von Instandhaltungsprofis eignen sich indessen vor allem Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S3. Sie müssen zusätzlich mit durchtritthemmenden Zwischensohlen ausgestattet sein. Auch eine profilierte, rutschhemmende Laufsohle gehört hier zur Standardausstattung.
Doch auch auf harten, oftmals glatten Industrieböden leistet man sich schnell einen Fehltritt und kann umknicken. Die Folge können schmerzhafte Verletzungen an Bändern und Sprunggelenken sein, die im schlimmsten Fall zu langen Ausfallzeiten führen. „Einige moderne Sicherheitsschuh-Modelle sind daher heute mit Umknickschutz-Systemen ausgestattet, die Ferse und Fußgelenk umschließen und das Sprunggelenk stabilisieren“, so Stefan Tintrup. Bei diesen Schuhen sorgt eine Manschette aus leichtem Kunststoff dafür, dass man sich weiterhin flexibel bewegen kann – sie schützt vor dem Umknicken, ohne die natürlichen Bewegungsabläufe zu behindern.
Normgerechter Schutz ist die eine Anforderung – bestmöglicher Komfort die andere. Hier steigen die Ansprüche der Träger. Zu Recht. „Grundsätzlich ist ein hoher Komfort die beste Grundlage dafür, dass Sicherheitsschuhe auch getragen werden“, berichtet Orthopädie-Schuhmacher Tintrup. „Bei zeitgemäßem Fußschutz ist dies auch kein Problem – stecken doch heute so viel Forschungsarbeit und Know-how in den Sicherheitsschuhen der führenden Hersteller, dass sie sich im Tragekomfort kaum von Freizeit- oder Sportschuhen unterscheiden.“
So bieten hochwertige Sicherheitsschuhe heute bereits Passformen, die auf die unterschiedlichen Fußtypen abgestimmt sind. Auf der Basis von umfangreichen wissenschaftlichen Studien haben führende Hersteller wie Elten spezielle Passformen für schmale, kräftige, durchschnittlich breite oder besonders voluminöse Füße entwickelt. Die auf den entsprechenden Leisten aufgebauten Schuhe haben einen optimalen Sitz, der beispielsweise schmerzhafte Druckstellen vermeidet und dauerhaften Beschwerden vorbeugt. Zudem sind die Passformen auf die anatomischen Ansprüche von Männern und Frauen abgestimmt.
Auch gute Dämpfungskonzepte, die den harten Auftritt auf den unterschied-lichsten Böden mildern, sind beim Fußschutz für Instandhaltungskräfte hilfreich. Ein absolutes Novum im Arbeitsschutz sind derzeit stark rückfedernde Materialien wie der von BASF entwickelte Partikelschaum Infinergy, der bislang nur im Sportschuhbereich Anwendung fand. Infinergy verfügt über hervorragende Dämpfungseigenschaften und gibt die Energie beim Auftreten an den Träger zurück. „Gerade Mitarbeiter, die bei ihrer Tätigkeit sehr viel laufen, können damit Ermüdungserscheinungen sowie Gelenkproblemen deutlich besser vorbeugen“, erklärt Stefan Tintrup. Das ist ein wichtiger Aspekt und eine sinnvolle Präventionsmaßnahme, insbesondere mit Blick auf das häufige Übergewicht und auf den steigenden Altersdurchschnitt der Mitarbeiter. Immerhin entwickeln zwei Drittel alle Menschen im Laufe ihres Lebens Fußbeschwerden.
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