
Die Geschäftsleitung der S.I.S. Gruppe (von li.): Markus Tomasek, Hermann Holme, Wolfgang Czernitzki und der Leiter Business Developement und Vertrieb Harry Geiger. - (Bild: S.I.S. Gruppe)
Die S.I.S. Gruppe aus Karlsfeld bei München hat mitgeteilt, dass Unternehmensgründer Wolfgang Grunert mit Wirkung zum 1. Januar 2021 als aktiver Geschäftsführer des Unternehmens aus den Geschäftsführungen ausgeschieden ist. Er stehe dem neuen Führungsteam aber nach wie vor beratend und unterstützend als Beirat und Mehrheitsgesellschafter zur Seite. Für die Geschäftsführung zeichnen nach wie vor Markus Tomasek, Hermann Holme und Wolfgang Czernitzki verantwortlich.
Außerdem ließ das Unternehmen verlauten, dass man sich durch drei strategische Zukäufe weiterer regionaler Anlagen-Instandhaltungsspezialisten verstärkt habe. Dazu zählt einerseits die Pepcon GmbH aus Bobingen, die als Experte für Anlagenerrichtung, Anlageninstandhaltung und Anlagenoptimierungen in der Prozessindustrie agiert. Andererseits haben die Karlsfelder wesentlichen Beteiligungen am Brunsbütteler Energie- und Elektrotechnik Spezialisten Ahlf Elektrotechnik GmbH und dem Rostocker Elektrotechnik-, Schaltschrankbau- und Elektro-Thermografie Spezialisten Alfa Elektrotechnik GmbH erworben.
Ahlf weist laut S.I.S. eine breitbandige Expertise in den Bereichen Automatisierung, Spezial- und Kleinserienschaltschrankbau, Energieversorgung, Netzerstellung sowie Elektro- und Kommunikationstechnik auf. Hermann Holme sieht darin einen weiteren wesentlichen Baustein für das künftige Instandhaltungs- und Turnaroundgeschäft der S.I.S. Gruppe: "Ahlf und Alfa sind bestens aufgestellt und bringen die Zuverlässigkeit mit, die zur S.I.S. Gruppe passt."
Bearbeitet von Stefan Weinzierl
Bilderstrecke: Die größten Turnarounds der deutschen Prozessindustrie

Im Werk Böhlen produziert Dow chemische Grundstoffe wie Ethylen und Propylen. Sie werden dort zum Beispiel zu Ausgangsstoffen für Hygieneartikel oder Produkte im Bauwesen weiterverarbeitet. Herzstück der Anlage ist ein Cracker, der über eine Pipeline vom Seehafen Rostock aus direkt mit Rohbenzin beliefert wird. Am Turnaround im Jahr 2016 waren rund 1.200 Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fremdfirmen beteiligt, berichtet der TÜV Süd (klicken Sie auf das Bild. um zum zugehörigen Artikel zu gelangen). Erledigen mussten sie rund 25.000 einzelne Tätigkeiten. – (Bild: Dow – Horst Fechner)

Die geplanten 50 Tage Stillstand kosteten Dow laut Angaben von TÜV Süd rund 50 Millionen Euro. Weitere Kosten des Turnarounds beliefen sich dem Servicedienstleister zu Folge auf 45 Millionen Euro. Es handelt sich dabei um Instandhaltungskosten und Kosten für technische Innovationen. Auf diesem Bild zu sehen ist der Dow-Standort Schkopau, der vom Werk Böhlen mit Rohstoffen versorgt wird und deshalb auch vom Großstillstand betroffen war. – (Bild: Dow – Horst Fechner)

Gigantische Anlagen gibt es auch in der Stahlindustrie. Der größte Hochofen Europas befindet sich beispielsweise im Thyssenkrupp-Werk in Duisburg-Schwelgern. Während dem Großstillstand dort im Jahr 2014 entstand dieses seltene Bild. Es zeigt das Innere des Hochofens und kann so nur alle 20 Jahre aufgenommen werden – wenn wieder ein Turnaround ansteht. Denn im Betrieb kann der Hochofen nicht betreten werden und somit auch nicht von innen fotografiert werden. – (Bild: Thyssenkrupp)

Bis zum Turnaround im Jahr 2014 hatte der Hochofen ‚Schwelgern 2‘ bereits 21 Jahre seinen Dienst verrichtet und insgesamt etwa 78 Millionen Tonnen Roheisen erschmolzen. Während den umfassenden Modernisierungsarbeiten wurde unter anderem die etwa zwei Meter dicke, feuerfeste Ausmauerung des Hochofengefäßes erneuert. Allein dafür waren mehr als 7.000 Tonnen Feuerfestmaterial notwendig. Überarbeitet wurde außerdem die Kühlung des Ofengeräts. Auch die Gießhalle wurde während des Großstillstands renoviert. Repariert wurden weiterhin der Winderhitzer, die Gasreinigung, die Schlackengranulation sowie die Entspannungsturbine. – (Bild: Thyssenkrupp)

Die Investitionen für die sogenannte Neuzustellung des Hochofen 2 im Jahr 2014 beliefen sich auf rund 200 Millionen Euro. Der komplette Turnaround fand zwischen Juni und September statt. Der Hochofen 2 steht auf dem Werksgelände von Thyssenkrupp Steel in Duisburg und produziert Roheisen für die Stahlherstellung. – (Bild: Thyssenkrupp)

Insgesamt waren bis zu 1.200 Personen an dem Turnaround-Projekt am Hochofen 2 von Thyssenkrupp in Duisburg beteiligt. Die Mitarbeiter kamen sowohl vom Unternehmen selbst als auch von Fremdfirmen. – (Bild: Thyssenkrupp)

Gleichzeitig mit dem Hochofen in Schwelgern wurde auch die Stranggießanlage 1 in Duisburg-Beeckerwerth für rund 90 Millionen Euro modernisiert. Dieses Projekt konnte nur zeitgleich während der Stillstandzeit eines Hochofens umgesetzt werden, da sonst die Produktionsausfälle zu groß wären. Denn in der Stranggießanlage wird das anfangs im Hochofen erschmolzene Roheisen zu rechteckförmigen Strängen im Endlosverfahren gegossen und dann weiterverarbeitet. – (Bild: Thyssenkrupp)

Auch bei Shell werden regelmäßig Großstillstände durchgeführt. An dem von Anfang September bis Mitte Oktober 2019 dauernden Turnaround im Godorfer Werksteil der Rheinland Raffinerie waren in der Spitze rund 3.000 Personen beteiligt. Im Zentrum standen dabei die sogenannte Konversionsanlage sowie ein neuer Entsalzer, die zum Ende des Großstillstandes zusammen mit den anderen Anlagenteilen sukzessive wieder in Betrieb genommen werden. – (Bild: Shell)

Die Konversionsanlage sorgt dafür, dass bei der Rohölverarbeitung am Ende mehr hochwertige Mineralölprodukte, sogenannte Mitteldestillate, anfallen. Nach den nun durchgeführten Optimierungen kann die Aufarbeitung des Rohöls flexibler gestaltet und die Produktpalette je nach Anforderung des Marktes besser gesteuert werden. Dafür wurden im Rahmen des Turnarounds unter anderem eine neue Kolonne, neue Wärmetauscher, Luftkühler und Behälter installiert und in modernste Sicherheitstechnik investiert. – (Bild: Shell)
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

Nur reale Messdaten helfen bei der Schleusenmodernisierung
Um die Neudimensionierung der künftigen Antriebe der Schleusentore von Kiel-Holtenau planen zu können, braucht es reale Messdaten.Weiterlesen...

SNG wird Teil der Robur
Mit Wirkung zum 1. Januar 2022 wird die Schalttechnik Nord GmbH (SNG) Teil der Robur und erweitert das Portfolio der Gruppe um Nieder- und Mittelspannungslösungen.Weiterlesen...

Boeing lässt 737 MAX von Spirit AeroSystems warten
Der Flugzeughersteller Boeing hat mit Spirit AeroSystems eine Vereinbarung für MRO-Maßnahmen seiner globalen 737-MAX-Flotte geschlossen.Weiterlesen...

Lufthansa Technik erweitert Health Monitoring auf Boeing 737
Lufthansa Technik hat das Aircraft Health Monitoring der digitalen Plattform Aviatar auf die Boeing 737 NG ausgeweitet. Diese Condition-Monitoring- und Prediction-Angebote wurden mit United Airlines gestaltet.Weiterlesen...

Optima Pharma baut Servicepräsenz in den USA aus
Der Geschäftsbereich Pharma der Optima Gruppe baut seine Servicepräsenz in den USA aus. Nun investiert das Unternehmen in einen neuen Service Hub in North Carolina.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit