Dezentrale Energieversorgung ist ein Zukunftsmarkt für die 2G Energy AG. 1995 in Heek gegründet, produziert das Unternehmen als Lösungsanbieter für Entwicklung, Produktion, Projektmanagement und Service Blockheizkraftwerke mit einem Leistungsspektrum von 20 bis 4 000 kW. Das Unternehmen zählt 550 Beschäftigte weltweit im Mutterunternehmen und neun Tochtergesellschaften. Es ist seit 2007 börsennotiert und hat 4 000 Anlagen in über 35 Ländern installiert.
Seine Produktdaten speicherte 2G in der Vergangenheit in Projektordnern auf dem Server. Der Nachteil war, dass dabei redundante Daten entstanden und CAD-Modelle nicht mehr funktionierten, weil sich ein Dateipfad änderte oder jemand eine Datei verschoben hatte. So war das Auffinden von Daten des jeweils aktuellsten Heizkraftwerk-Modells mitunter schwierig. Weil ein großer Teil der Ersatzteile in den Konstruktionen steckt, fehlte auch die Basis, aus den Modellen einen Ersatzteilkatalog zu erstellen. Ersatzteile pflegten die Konstrukteure damals manuell in Excel-Form, was zusätzliche Arbeit erzeugte.
Um den wachsenden Bedarf an Blockheizkräften zu bewältigen, benötigt 2G saubere Produktstammdaten, Stücklisten und vor allem einen
Ersatzteilkatalog. Dies war der Auslöser für die Einführung eines Systems für Produktdatenmanagement respektive Product Lifecycle Management (PDM/PLM). Nach einem Auswahlprozess entschieden sich die Verantwortlichen bei 2G für das Produkt PRO.FILE des Karlsruher Herstellers Procad.
Arne Köster, PLM-Projektleiter bei 2G: „Damit können wir CAD-Modelle strukturiert mit Produktdaten hinterlegen und erhalten auf diese Weise richtige Stücklisten für die konstruierten Teile.“ PLM ist indes mehr als reines CAD-Datenmanagement und umfasst auch die Prozessteuerung der Produktdaten und Informationenflüsse. Beim Collaborative PLM werden diese Prozesse noch über die Unternehmensgrenzen hinaus erweitert. So ist es möglich, intern und extern vernetzte Echtzeit-Prozesskoordination über den gesamten Produktlebenszyklus zu betreiben.
Auf einen Blick
Vorteile avus BHKW
- BHKW Baureihe im Leistungsbereich von 527 bis 4 000 kW elektrisch
- Für den Betrieb mit Erdgas und Biogas
- Komplettlösungen für die Industrie: Projektierung, Auslegung aller Komponenten, Kommunikation mit allen Schnittstellen vor Ort, Verrohrung, Integration in Container oder Gebäudebestand
- Effiziente Fahrweise und lange Laufzeiten durch exzellente Motorenqualität
Mit dem PLM-System setzt der Hersteller waschechte Industrie-4.0-Szenarien in der Instandhaltung um. Die autonome Kommunikation technischer Systeme untereinander hat 2G als Erstes in seinem Servicebereich realisiert. Die Blockheizkraftwerkmodule sind mit Sensorik ausgerüstet, die erkennen, welche Komponente in der Anlage versagt. Störungen werden deshalb zu einem
großen Teil nicht mehr telefonisch aufgenommen, sondern die Anlagensoftware des Blockheizkraftwerkes des Kunden schreibt ein Störungsticket direkt und vollautomatisch in das PLM-System und löst ebenso direkt einen Serviceprozess aus. Das Ticket wird in den richtigen fachlichen Pool einsortiert, den der Techniker in der Folge abarbeitet. Durch diese machine-to-machine-Kommunikation hat 2G seine Hotline deutlich entzerrt und kann Techniker gezielter einsetzen. Der Vorteil für den Kunden ist, dessen Kraftwerk ist viel schneller wieder ‚on work‘.
Die Entwicklung intelligenter Softwarelösungen ist darüber hinaus für alle Technologien, die dezentral Energie bereitstellen können, elementar wichtig, um die Pläne der zukünftigen Energieversorgung erfüllen zu können. Das ‚Virtuelle Kraftwerk‘ hat sich in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren zu einem der Leitbegriffe für den Anspruch an den Strommarkt der Zukunft entwickelt.
Weg von wenigen großen, wenig flexiblen Kraftwerken, hin zu vielen kleinen, dezentral stationierten Erzeugungseinheiten wie Blockheizkraftwerke, die möglichst bedarfsgerecht Strom und auch Wärme produzieren. Ein störungsfreier Betrieb der Anlagen ist bei dieser Art von Vernetzung von großer Bedeutung, um die Gesamtleistung eines virtuellen Kraftwerks nicht zu beeinträchtigen. Das Ineinandergreifen der Systeme bei 2G trägt dazu bei, die Stillstandszeiten der BHKW-Anlagen zu reduzieren.
Industrie-4.0-Szenarien dieser Art hat der Anlagenbauer eigenen Angaben zufolge mittlerweile ausgebaut. So ermöglicht ein digitales Formularwesens (airform) die Integration der Außendienst-
Monteure in interne Abläufe. Im ERP-System Navision erstellte Aufträge werden aus diesem ausgelesen und dem Techniker als vorausgefüllte Formulare in airform zur Verfügung gestellt.
Montageberichte, Checklisten, Wartungs- und Inbetriebnahmeprotokolle sowie weitere Formulare werden ausgefüllt, digital unterschrieben und nach Rücksendung sowohl an Pro.File als auch das ERP-System zur weiteren Verarbeitung übergeben. Die Systeme stehen im ständigen Austausch miteinander. Köster sorgt für eine intelligente zustandsabhängige Vernetzung der Systeme, frei nach dem Motto: „Die Daten an der richtigen Stelle nur einmal pflegen und anschließend für alle vorhalten“.
Kontakt: Procad GmbH & Co. KG
Tel.: 0721 9656-0
E-Mail: info@procad.de
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