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Der VDMA fordert unter anderem eine zügige Umsetzung der europäischen Gebäuderichtlinie von 2018 in deutsches Recht. - (Bild: Webandi/Pixabay)

Wie der VDMA in seiner Mitteilung schreibt, gehen Innenministerium (Bauwesen) und Wirtschaftsministerium (Energiethemen) laut Meldungen davon aus, genug Expertise zu besitzen, um geeignete politische Maßnahmenpakte selbst zu schnüren.

Peter Hug, Sprecher des Forums Gebäudetechnik im VDMA, kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen: “Wenn die Ministerien diese Expertise haben, warum hinkt die energetische Ertüchtigung des Gebäudebestandes dann immer noch so weit hinterher? Und warum gelingt es seit Jahren nicht, die notwendige Erhöhung der Renovierungsquote herbeizuführen, die notwendig ist, um die Klimaziele zu erreichen?” Seit Jahren werde seitens der Verantwortlichen auf Förderprogramme und Neubaustandards gesetzt, was offensichtlich nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt habe, sagt Hug.

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Steuerliche Förderung notwendig

Seit Jahren werde in regelmäßigen Abständen über eine steuerliche Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudebereich diskutiert, aber sie würde immer wieder hintenangestellt. “Man darf wirklich gespannt sein, welche zukunftsweisenden neuen Ideen nun ausgedacht werden”, sagt der VDMA-Experte.

“Maximal wirtschaftliche Maßnahmen mit kurzen Amortisationszeiten sollten zuerst angegangen werden, danach sukzessiv in einem Sanierungsfahrplan festgelegte Maßnahmen, die die Energieeffizienz weiter optimieren“, ergänzt Uwe Großmann, der das Geschäft mit Gebäudeautomation der Siemens Building Technologies leitet und dem Lenkungskreis des VDMA-Forums Gebäudetechnik vorsitzt.

“Diese Strategie wurde in der Vergangenheit nur unzureichend angegangen und dies trotz aller Studien, die genau das nahelegen. Die Steuerliche Förderung ist unabdingbar, um die dringende Umsetzung der Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudebereich signifikant zu steigern. Ansonsten werden die selbstgesteckten Ziele nicht erreicht werden”, erläutert Großmann.

Förderdschungel muss gelichtet werden

Der Gebäudebereich müsse ohne Zeitverzug angegangen werden, sollen die Klimaziele in den angestrebten Zeiträumen erreicht werden, so der VDMA. Daher fordert der Verband nicht nur ein zügiges Voranschreiten mit Maßnahmen zur steuerlichen Förderung entsprechender Investitionen in Gebäude, sondern auch eine zügige Umsetzung der europäischen Gebäuderichtlinie von 2018 in deutsches Recht und ein “ambitioniertes Zurechtstutzen unsinniger Anreizmaßnahmen im Förderdschungel rund um Gebäude”. Als weiteres müssten die Finanzierungsmöglichkeiten abseits bereits bestehender Maßnahmen durchleuchtet werden, denn ohne ein erhebliches Investitionsvolumen in den Gebäudebestand wird es nicht gehen, heißt es aus Frankfurt. Und genau zu letzterem Thema hätte laut VDMA eine Gebäudekommission einen Impuls und neue Ideen liefern können.

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