Moderne Technik macht die Werksreinigung effektiver. Unter anderem im Fokus des technischen Controlling: Kapazitätsgiganten mit vielfältiger Funktionsausstattung.

Moderne Technik macht die Werksreinigung effektiver. Unter anderem im Fokus des technischen Controlling: Kapazitätsgiganten mit vielfältiger Funktionsausstattung. - (Bild: Kärcher)

Die Gebäudereinigung industrieller Betriebsstätten ist mit einem dynamischen und zunehmend komplexen Bedarfsszenario konfrontiert, das massive Qualitäts- und Kostenrisiken birgt. Grund genug für kritische Audits und energische Optimierungsmaßnahmen - sei es im Rahmen des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses oder punktueller Innovationsprojekte. Überwiegend steht dabei die Technostruktur des Kolonnendienstes und Reinigungsreviers im Fokus. Hier lesen Sie, welche erfolgversprechenden Vorgehensweisen sich auf diesem Entscheidungsfeld anbieten.

 

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Equipment im Fitness-Check

Der eminente Einfluss, den der immer feiner ausdifferenzierte Gerätepark auf die Wirtschaftlichkeit der Werksreinigung ausübt, verlangt zielsicheres Bestandsmanagement basierend auf kritischer Evaluierung. Im Jahresrhythmus sollte ein technisch-ökonomisch orientierter Check-up primär die Großsysteme (Kehrfahrzeuge, stationäre Sauganlagen und so weiter) erfassen, stichprobenartig jedoch auch Kleingerät (Scheibenmaschinen, Kesselsauger und ähnliches) einbeziehen.

Dieses Screening lohnt umso mehr, als vorhandenes Equipment hinsichtlich wichtiger Performancekriterien immer früher in signifikanten Rückstand gegenüber jüngeren Geräte-Generationen fällt - ein Fakt, der flexible, situativ begründete Entscheidungen über Ersatzinvestitionen bzw. die betriebliche Nutzungsdauer erfordert.

Ein instruktives Prüfpogramm zur Erstellung des Stärken/Schwächen-Profils der eingesetzten Reinigungsmaschinen stellt insbesondere auf folgende Indikatoren ab:

  • quantitatives und qualitatives Reinigungsergebnis in sämtlichen Einsatzfällen,
  • Personalaufwand für Bedienung, Rüstfunktionen und frequente Gerätepflege,
  • Mengen- und Wertgerüst des Material-, Zubehör- und Energieverbrauchs,
  • technischer Zustand und Pflegezustand im Hinblick auf die genutzten Funktionen,
  • absehbarer Reparatur- und Retrofittingbedarf innerhalb der Restnutzungsdauer,
  • Ausfallverhalten (Häufigkeit und Durchschnittsdauer technisch bedingter Ausfälle).

Wird pro Kategorie eine Punktzahl (empfehlenswert: 1 bis 3) vergeben, kommt ein präzises Urteil zustande, mit dem sich Entscheidungen (zum Beispiel Neudisponierung des Geräte-Einsatzes) oder weiterführende Analysen fundieren lassen. Auf dieser Basis gelingt zukunftsfähiges Life-Cycle-Engineering, das unter anderem adäquate Instandhaltungsstrategien (einschl. Präventions- und Retrofittingprogrammen) sowie profitable Re-Investitionsprojekte implementiert.

 

Zielsichere Steuerung der Technologiefaktoren entschärft ein breites Spektrum von Cost Drivers.
Zielsichere Steuerung der Technologiefaktoren entschärft ein breites Spektrum von Cost Drivers. - Grafik: Kärcher

Schlanke Linie für Prozesse

Bei maschinellen Reinigungsverfahren handelt es sich um folgende Optimierungsgrößen (die Klammerzusätze beziehen sich auf die Allroundtechnologie Hochdruckreinigung):

  • Geräte-Einstellparameter (Betriebsdruck, Durchfluss, Wasser-/Dampftemperatur),
  • Zubehör und Sonderausrüstung (zum Beispiel Flach- oder Punktstrahldüse, Flächenmodul),
  • Reinigungs- beziehungsweise Desinfektionsmittel (chemische Spezifikation und Dosierung),
  • Arbeitsschritte (beispielsweise Vorsprühen von Konzentrat, mechanische Zusatzbehandlung),
  • Handhabungstechnik (unter anderem Spritzabstand, Lanzenführung, situative Druckregelung),
  • Verbundarbeiten (zum Beispiel De- und Remontagen am Objekt, Versetzen von Inventar).

Die ermittelten Optimal-Daten fließen in die Arbeitsbeschreibungen ein und werden den Personaleinweisungen zugrunde gelegt. Aus dem Prozessprofil resultiert zudem das Mengengerüst der direkten Kosten: Personalzeit, Betriebsstoffverbrauch (Reinigungs-/Pflegemittel, Energie et cetera), Zubehörverschleiß (Scheuerpads, Filtertüten und so weiter).

Damit verfügt das Management über zuverlässige Anhaltspunkte für die Budgetierung (mit Planungs- und Kontrollrechnung sowie aufschlussreichen Abweichungsanalysen), für die Einsatzdisposition und für wirtschaftliche Reinigungsprogramme.

Nicht zuletzt bieten sich Prozess-Audits als Innovations-Events an: Neuartige Zubehörteile, Chemikalien, Hilfsmaterialien und optionale Ablaufschemata werden im konkreten Anwendungsfall getestet und bei positivem Ergebnis in die Praxis übernommen.

Prozesstechnische Erfolgskombination: Digitale Voreinstellung plus situative Feinjustierung.
Prozesstechnische Erfolgskombination: Digitale Voreinstellung plus situative Feinjustierung. - (Bild: Kärcher)

Erfolgsfaktor Infrastruktur

Als ebenso lohnend wie anspruchsvoll bestätigt sich die Optimierung des infrastrukturellen Umfelds, das sowohl Reinigungsrevier als auch bauliche und technische Einrichtungen des Reinigungsdienstes umfasst. Diese Strategie verhilft über zwei Stellhebel zu kostengünstiger Sauberkeit: Steigerung der Arbeitsproduktivität (Reduzierung von Ausführungs- und Nebenzeiten) sowie Abbau der Schmutzbelastung. Im Hinblick auf die Großflächenreinigung sind folgende Erfolgsvoraussetzungen zu sichern:

  • einatzortnahe, adäquat ausgestattete Park- und Rüststationen (für Energieversorgung, Zubehörwechsel, Gerätepflege, Schmutzentladung et cetera),
  • bedarfsbezogen sortiertes Reinigungsmagazin (Verschleißzubehör, Kleinmaterial, Ersatzteile, Chemikalien, Reservegeräte, Werkzeugbestand),
  • bedienfreundliches, planungsorientiertes IT-System (relevante Erhebungsdaten, übersichtliche Abfragemasken, problemspezifischer Output und so weiter),
  • maschinengerechte Raumgliederung (lichte Bauweise, blockweise platziertes, aufsitzendes bzw. ausreichend bodenfreies Inventar und ähnlches),
  • pflegeleichte Bodenbeläge (harte, intakte, nach Möglichkeit profillose Oberfläche, gegebenenfalls Beschichtung, Schutzanstrich oder Spezialfinish).

Auf mangelnde Verfügbarkeit und Funktionalität der Infrastrukturfaktoren sollte man durch zeitnahe Modernisierung reagieren. Ihr Gelingen hängt primär von effizientem Teamwork zwischen Reinigungsreferat, flächennutzenden Abteilungen und den Verantwortlichen für Anlagen- und Bauinvestitionen ab.

Viel lässt sich über Kapselung von Schmutzquellen, Einbau von Schmutzschleusen, Isolierung von Verschleppungs-Trassen bewirken. Darüber hinaus gilt es sicherzustellen, dass bei Erweiterungen und Umgestaltungen von Betriebsstätten sowohl Schmutzprävention als auch Reinigungsfreundlichkeit in der Bau-, Ausstattungs- und Warenflussplanung hinreichend berücksichtigt werden.

 

Bei engem Zeitfenster ein essenzielles Feature: schnell und intuitiv ausführbare Rüstfunktionen.
Bei engem Zeitfenster ein essenzielles Feature: schnell und intuitiv ausführbare Rüstfunktionen. - (Bild: Kärcher)

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