
Auftragschweißen statt Aufchromen: Bei der Spindelreparatur gilt der Laser mitunter als das Mittel der Wahl. - Bild: Weiss
Wie verschleißt eine Motorspindel?
Der Verschleiß diverser Bauteile, die für die zuverlässige Funktion einer Motorspindel wichtig sind, lässt sich nicht vermeiden. Das liegt unter anderem an den regelmäßig erforderlichen Werkzeugwechseln, bei denen mitunter - unabhängig von Maschine oder Know-how - Verunreinigungen in die Werkzeugaufnahme der Spindel eindringen können. Diese hinterlassen im Laufe der Zeit deutliche Spuren in Form von Kratzern und anderen Abdrücken in Planfläche und Kegel.
Wenn die Beschädigungen zu groß werden, müssen die entsprechenden Bauteile im Zuge der Instandhaltung ausgetauscht oder repariert werden. Im schlimmsten Fall muss die defekte Spindel gegen ein neues, teures Bauteil ausgetauscht werden.
Dann muss aber nicht immer der Service des Herstellers der Maschine ran. Auch Spezialisten wie Weiss Spindeltechnologie bieten Tausch und Reparatur an. Je nach Servicevertrag werden dort verschleißträchtige Spindelteile der nötigen Hersteller oder Lieferanten bevorratet und bei Bedarf in kürzester Zeit ausgetauscht. Ist das nicht möglich, gilt es, schnellstmöglich eine Spindelreparatur durchzuführen, damit die Stillstandszeit der betroffenen Werkzeugmaschine möglichst kurz ist.
Den Dreh raus: Diese Möglichkeiten der Spindelreparatur gibt es
Viele Anbieter von Spindel-Service setzen bei der Spindelreparatur auf sogenanntes Aufchromen, ein Verfahren, bei dem mittels einem elektrogalvanischen Verfahren Chrom am Werkstück abgelagert wird - und das ein paar Schwächen aufweist. So dauert etwa der Beschichtungsvorgang relativ lange, da es sich um einen aufwendigen elektrochemischen Vorgang handelt, der von externen Spezialisten erledigt wird.

Beim Aufchromen einer Spindel müssen zudem jene Oberflächen, die nicht beschichtet werden sollen, abgedeckt werden. Darüber hinaus ist das anschließende, fachgerechte Schleifen der Chrombeschichtung ein zeitraubender Vorgang. Nicht zu vergessen, dass auch aus Umweltsicht der Umgang mit Chrom wenig empfehlenswert ist.
Um heute die Reparatur der defekten Spindel eines Kunden durchzuführen, steht ein weiteres Verfahren zur Verfügung, das sich vielfältig und bei fast allen Fabrikaten einsetzen lässt, betont Christian Kleinhenz, Vertriebs- und Serviceleiter bei Weiss: "Mit dem drahtbasierten Laserauftragsschweißen lassen sich klassische Spindel-Verschleißflächen ebenso schnell und zuverlässig instand setzen wie diverse Beschädigungen an Gehäusen und Wellen. Selbst bei Werkzeugaufnahmekegeln funktioniert dieses Verfahren. Chromen setzen wir hier aus Qualitätsgründen nicht ein."
Video: Spindelreparatur und Wellenreparatur mittels Laserschweißen
Alpha Laser zeigt in diesem Video, wie Spindeln und Wellen mittel Laserschweißen repariert werden. - Inhalt: Alpha Laser
Wie läuft eine Spindelreparatur per Laser ab?
Um zuverlässig hochwertige Ergebnisse bei der Reparatur beziehungsweise Instandsetzung gewährleisten zu können, sind mehrere Arbeitsschritte notwendig, die von Spezialisten mit Erfahrung im Spindelservice ausgeführt werden:
- Zuerst gilt es, die beschädigten Stellen der Spindel um durchschnittlich 0,2 mm abzuschleifen.
- Anschließend wird via Laseraufschweißen rund 0,4 Millimeter Material pro Arbeitsgang aufgebracht. „Meist genügt ein einziger Auftragsvorgang pro Spindel“, erklärt Reparaturleiter Oskar Neuner: „Bei Bedarf lässt er sich aber problemlos wiederholen.“ Sein Arbeitgeber Weiss setzt dafür eine moderne Anlage von Partner Alpha-Laser ein, die den Draht automatisch zuführt und so für eine gleichmäßige Schichtdicke sorgt.
- Es folgt ein hochpräzises Finish in Form eines Schleifvorgangs, bei dem etwa 0,2 Millimeter des aufgetragenen Metalls wieder von der Spindel abgetragen werden. So lassen sich die ursprünglichen Bauteileigenschaften im Hinblick auf Form und Funktion einer neuen Spindel durch die Reparatur wieder herstellen.
Wie gut ist die reparierte Spindel?
Die hohe Qualität und Zuverlässigkeit der Spindelreparatur per Laserauftragschweißen liegt unter anderem in der Verwendung einer gepulsten, energiereichen Laserstrahlung begründet, mit der das Beschichtungsmaterial in Drahtform aufgetragen wird. Oskar Neuner erklärt: "Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die Laserstrahlen zeitlich und örtlich begrenzt einwirken." So bleibt das Gefüge der Spindel im Basismaterial zuverlässig stabil, und es besteht bei den hochwertigen Bauteilen keine Gefahr von Verzug. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Motorspindel je nach Anforderung mit unterschiedlich legierten Stählen zu beschichten.
Bilderstrecke - Deutsche Werkzeugmaschinen: Die 10 wichtigsten Exportländer

Platz 10: Spanien hat im Jahr 2018 Werkzeugmaschinen für 302 Millionen Euro aus Deutschland exportiert. Das entspricht einem Plus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. – Bild: Pixabay

Platz 9: Nach Mexiko haben deutsche Werkzeugmaschinenbauer im Jahr 2018 Maschinen im Wert von 372 Millionen Euro verkauft. Das entspricht einem Rückgang von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. – Bild: Pixabay

Platz 8: Auch unsere Nachbarn in Tschechien haben kräftig bei Werkzeugmaschinenbauern in Deutschland eingekauft. So wurden im Jahr 2018 Maschinen für 393 Millionen Euro nach Tschechien exportiert. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs von 10 Prozent. – Bild: Pixabay

Platz 7: Die Eidgenossen aus der Schweiz produzieren zwar selbst Werkzeugmaschinen, kaufen aber auch gerne in Deutschland ein. So haben sie im Jahr 2018 Maschinen im Wert von 394 Millionen Euro aus dem Nachbarland exportiert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von 11 Prozent. – Bild: Pixabay

Platz 6: Noch mehr in Shoppinglaune waren unsere Nachbarn aus Österreich. So wurden 2018 Werkzeugmaschinen im Wert von 418 Millionen Euro von Deutschland in die Alpenrepublik exportiert. Gegenüber dem Vorjahr ist jedoch ein Rückgang von 4 Prozent zu verzeichnen. – Bild: Pixabay

Platz 5: Ein weiteres Nachbarland, das kräftig Werkzeugmaschinen bei uns einkauft, ist Frankreich. So wurden im Jahr 2018 Maschinen im Wert von 435 Millionen Euro nach Frankreich geliefert. Im Jahr zuvor waren es jedoch 14 Prozent mehr. Der Export nach Frankreich ist somit deutlich zurückgegangen. - Bild: Pixabay

Platz 4: Polen ist ebenfalls unser Nachbar und bestellt ebenfalls gerne Werkzeugmaschinen bei uns. Maschinen mit einem Wert von 473 Millionen Euro wurden im Jahr 2018 von Deutschland nach Polen exportiert. Tendenz steigend, denn das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 10 Prozent. – Bild: Pixabay

Platz 3: In Italien werden auch vor Ort Werkzeugmaschinen produziert. Das reicht jedoch nicht aus. Denn das Land kaufte 2018 Maschinen im Wert von 591 Millionen aus Deutschland zu. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem kräftigen Plus von 15 Prozent. – Bild: Pixabay

Platz 2: Mehr als doppelt so hoch ist jedoch der Bedarf für deutsche Werkzeugmaschinen in den USA. Im Jahr 2018 wurden Maschinen im Wert von 1296 Millionen Euro von Deutschland in die Vereinigten Staaten exportiert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem kräftigen Plus von 18 Prozent. – Bild: Pixabay

Platz 1: Die meisten deutschen Werkzeugmaschinen kauft jedoch mit Abstand China. So wurden im Jahr 2018 Maschinen im Wert von 2304 Millionen von Deutschland in die Volksrepublik exportiert. China kaufte damit nicht nur fast doppelt so viele Maschinen wie der Zweitplatzierte Italien. Der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr betrug ebenfalls 16 Prozent. – Bild: Pixabay
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