Leitern, egal ob Steh-, Tritt- oder Anlegeleiter, sollten für Arbeiten in der Höhe immer das letzte Mittel der Wahl sein: Zu unsicher ist ihr Stand und zu schlecht der Halt für die Person, die oben steht. Schon die Betriebssicherheitsverordnung stellt in Abschnitt 5.1.4 des zweiten Anhangs klar: „Die Benutzung einer Leiter als hoch gelegener Arbeitsplatz ist auf Umstände zu beschränken, unter denen die Benutzung anderer, sichererer Arbeitsmittel wegen der geringen Gefährdung und wegen der geringen Dauer der Benutzung oder der vorhandenen baulichen Gegebenheiten, die der Arbeitgeber nicht ändern kann, nicht gerechtfertigt ist.“ Der Auslegungsspielraum dieser Verordnung ist jedoch weit gefasst, so dass in der Praxis statt auf sichere oft auf günstige oder einfach zu handhabende Steighilfen zurückgegriffen wird. Speziell beim Vorbereiten und Lackieren großer Werkstücke bietet sich dazu die Leiter an, weil sie leicht umgesetzt werden kann – zumal herkömmliche Hebebühnen im Farbnebel der Lackierkabinen ohnehin nicht genutzt werden dürfen, da der elektrische Funke eine Explosion hervorrufen könnte.
Explosions- und Personenschutz durch Pneumatik
Dabei hat genau für diesen Bereich die norwegische Firma Reglo A.S. bereits vor über 30 Jahren zwei spezielle Typen von Hubarbeitsbühnen entwickelt, die rein mit Druckluft arbeiten und daher ATEX-konform keine Zündpunkte enthalten: den wandmontierten WALL-MAN und den mobilen LIFTMAN. Der Ex-Schutz war dabei jedoch nur ein Teil eines detaillierten Konzepts für die Sicherheit des Benutzers: Dies beginnt damit, dass nur eine Luftzuführung benötigt wird, da zum Beispiel Lackierpistolen direkt im Arbeitskorb angeschlossen werden können. Zusätzliche Stolperfallen werden so vermieden.
Die Hub-Pneumatik selbst ist so gestaltet, dass ein Sicherheitsventil plötzliches Entweichen der Druckluft und damit zu schnelles Absenken des Korbes verhindert. Zudem hängt die Bühne an einer Sicherheitskette, die das Elffache des vorgeschriebenen Gewichts abfangen kann und sich automatisch strafft, wenn der Korb sich auf ein Hindernis absenkt. Somit kann er nicht abfallen, wenn die Barriere entfernt wird.
Neue BetrSichV
Erleichterungen insbesondere für KMU
Die Bundesregierung hat im Januar 2015 den Maßgaben des Bundesrates zur Neufassung der Betriebssicherheitsverordung und zur Änderung der Gefahrstoffverordnung zugestimmt. Die Verordnung tritt am 1. Juni 2015 in Kraft. Die neue Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) dient der Verbesserung des Arbeitsschutzes bei der Verwendung von Arbeitsmitteln durch Beschäftigte sowie dem Schutz Dritter beim Betrieb von überwachungsbedürftigen Anlagen. Gleichzeitig wird die Neufassung dem Arbeitgeber, insbesondere den Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU), die Anwendung der Arbeitsschutzregelungen bei Arbeitsmitteln erleichtern. Dazu wird die seit 2002 geltende Betriebssicherheitsverordnung konzeptionell und strukturell neu gestaltet. Zudem werden Doppelregelungen bei bestimmten Dokumentationen und Prüfungen beseitigt. Konzeptionell und strukturell erfolgt eine Angleichung an andere moderne Arbeitsschutzverordnungen, insbesondere die Gefahrstoffverordnung. www.bmas.de
Verschiedene Modelle für Lackierkabinen oder freies Fahren
Zur seitlichen Verfahrbarkeit wird der WALL-MAN, der eine Höhe von 4,5 m und einen Abstand von 2,6 m erreichen kann, mit einer Laufschiene für die oberen Räder an die Wand montiert, Führungsrollen überbrücken dabei sogar Schwellen.
Beim flexiblen LIFTMAN, der sich innerhalb des Anschlussbereichs der Druckluftleitung selbst im hochgefahrenen Zustand völlig frei bewegen lässt, war vor allem die Stabilität oberstes Gebot. Korbgewicht, vertikale Teleskopierung und Grundplatte wurden daher so aufeinander abgestimmt, dass er trotz der kleinen Basis von 1 x 0,8 m, die ihn sehr wendig macht, auch ausgefahren zur Maximalhöhe von 2,75 m um enge Kurven manövrieren kann, ohne zu kippen.
15 Jahre praktisch unfallfreies Arbeiten in der Höhe
Damit der Arbeiter auch beim Vornüberbeugen nicht herunterfallen kann, ist der Arbeitskorb ebenso wie die Laufschiene des WALL-MAN mit einer Öse ausgestattet, in die sich ein Sicherheitsgeschirr einhaken lässt. Darüber hinaus ist der Boden der Bühne rutschfest gestaltet. Die Türen zum Korb schließen und verriegeln sich selbsttätig. Ein Absurzrisiko durch Versehentliches Öffnen ist daher ausgeschlossen. Ergänzt wird das Sicherheitspaket für den Bediener auf der Arbeitsplattform durch Anschlüsse für Atemschutzmasken und eine Signalhupe.
Die Hebebühnen von Reglo sind TÜV-geprüft und CE-zertifiziert und bewähren sich weltweit bereits seit Jahren im Einsatz. So arbeitet beispielsweise die EvoBus GmbH seit 1998 mit den Anlagen und nutzt derzeit rund 40 LIFTMAN und sechs WALL-MAN zum Schleifen, Reinigen, Abdecken und Lackieren. Seit Einführung der Pneumatik-Hebebühnen vor 15 Jahren gab es dadurch nur einen einzigen kleinen Unfall und selbst dieser blieb ohne ernsthafte Folgen.
Kontakt: Reglo As
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