Die tatsächliche Kilometerleistung der Radsätze von Güterwaggons ist für die Instandhaltung von großem Interesse. Ein magnetischer Sensor kann helfen

Die tatsächliche Kilometerleistung der Radsätze von Güterwaggons ist für die Instandhaltung von großem Interesse. Ein magnetischer Sensor kann helfen. - (Bild: Lenord + Bauer)

Das Erfassen und Auswerten der Laufleistung stellt insbesondere kleinere Halter und Betreiber von Waggons für den Güterverkehr oder ECM-zertifizierten Werkstätten vor Herausforderungen. GPS-gestützte Systeme mit monatlichen Folgekosten sind für das gelegentliche Auslesen der Laufleistung oftmals zu teuer. Zudem beinhalten sie teilweise Auswertungen und Datensammlungen, die nicht kontinuierlich benötigt werden und das Teilsystem unnötig belasten. Die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH, kurz PRESS, nutzt darum einen Kilometerzähler von Lenord + Bauer.

Oftmals werden für die Erfassung der Laufleistung Zusatzgeräte für mehrere tausend Euro an den Güterwaggons zu installieren. Hier stellt sich die Frage der Rentabilität, wenn die Daten nur einmal im Quartal ausgelesen werden müssen. Insofern war die PRESS auf der Suche nach einer anderen Lösung.

Das mittelständische Unternehmen aus Sachsen ist seit zwanzig Jahren im Schienengüterverkehr tätig. Hier müssen neben gesetzlichen Vorgaben wie der EU Verordnung 445/2011 auch Regelungen der ECM (Entity in Charge of Maintenance) erfüllt werden: "Nach Vorgaben sind wir dazu verpflichtet, die Betriebsleistungen der Güterwagen zu erfassen. Dies lässt sich am besten über die tatsächlichen Laufleistungen der Radsätze ermitteln", sagt Christian Lezock, der im Einkauf tätig ist.

Robuste Umgebung

Die Güterwagen für Massentransporte sind im gesamten Bundesgebiet im Einsatz, vorrangig von März bis Dezember. In den Monaten Januar und Februar stehen präventive Instandhaltungsarbeiten an, bei denen alle Daten ausgelesen werden. Weitere Stichproben werden während des gesamten Einsatzzeitraumes ausgewertet. "Wir suchten eine Lösung, die dem rauen Einsatzgebiet und den stark schwankenden Umgebungseinflüssen am ehesten entspricht. Ebenso wichtig war die stabile und gut zu beherrschende Anbringung an den Güterwagen", erklärt Lezock.

Die Betreiber aus dem Erzgebirge wurden bei Lenord + Bauer fündig. Der Kilometerzähler des Sensor-Spezialisten verursacht im Gegensatz zu GPS / GSM gestützten Systemen zudem keine Folgekosten. Das Unternehmen hat Erfahrung mit magnetischen Sensoren im Einsatz auf der Schiene. Da lag es nahe, auch bei der Laufleistungsfassung der Waggons auf einen magnetischen, energieautarken Impulsgeber zu setzen. Dieser wird ohne Verkabelungsaufwand am Lagerdeckel montiert.

Durch Induktion gewinnt der Kilometerzähler die notwendige Betriebsenergie aus der Drehbewegung einer Magnetbaugruppe, die an der Druckscheibe des Lagers sitzt. Das ermöglicht den batterielosen Einsatz an Waggons im Güterverkehr. Der Geber speichert intern die berührungslos erfassten Umdrehungen des Rades auf der Schiene spannungsausfallsicher über beliebig lange Zeiträume ab.

Leicht auslesbar

Die Servicetechniker der PRESS können die Daten dank eines mobilen RFID-Lesegeräts vor Ort erkennen und auslesen. Diese werden mittels USB-Schnittstelle oder per WLAN weiterverarbeitet. Radsatz-Kenndaten, die bei der Installation im Kilometerzähler abgelegt wurden, ermöglichen eine direkte Zuordnung und Auswertung der Messdaten.

"Ein wichtiger Punkt für uns war die Datenübermittlung. Wir können diese im Handheld speichern und benötigen nur einen zentralen PC", so Lezock. "Mit den übermittelten Daten können wir zudem den Zustand des Radsatzes analysieren, denn wir erhalten nicht nur Aufschluss über den Kilometerstand, sondern z.B. auch zu Temperatur- und Grenzüberschreitungen." 

Er zieht als Fazit: "Das System ist sehr einfach zu nutzen, wir haben unsere Mitarbeiter schnell und mühelos geschult. Computertechnisches Wissen ist kaum erforderlich, denn auch die Auswertung in Excel ist unkompliziert. Für uns ist es die optimale Lösung zur Erfassung der Laufleistung."

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