Gefeiert wurden der Projektabschluss und die erfolgreiche Inbetriebnahme mit einem offiziellen Festakt Ende Oktober.
Die Herausforderungen für die komplette Modernisierung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) im Chemiepark Gendorf waren komplex, da bei laufendem Betrieb und innerhalb bestehender Gebäudestrukturen gearbeitet werden sollte. Die Planungsphase hierfür dauerte zweieinhalb Jahre, dessen Umsetzung begann im Sommer 2016 und war ein Jahr später vollendet.
Zu den Maßnahmen zählten die Anschaffung einer neuen Gasturbine, die Modernisierung des Abhitzekessels und die Installation einer neuen Dampfturbine. Die neuen Kraftwerksanlagen sind passgenau für den Bedarf des Chemieparks dimensioniert, die neue Gasturbine erlaubt eine flexible Stromerzeugung je nach aktueller Auslastung. "Außerdem können wir die von unseren Kunden benötigten und von uns selbst produzierten Medien, wie etwa Dampf, Sauerstoff oder Druckluft auch weiterhin zu rentablen Preisen anbieten", stellt Karsten Groß, Leiter der Ver- und Entsorgung der InfraServ Gendorf, die Vorteile des neuen Kraftwerks dar.
Signalwirkung durch Modernisierung
llse Aigner, bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, beglückwünschte die ISG in ihrem Grußwort per Videobotschaft zur zukunftsweisenden Investition. Mit der Modernisierung habe die Infraserv Gendorf einen wichtigen Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit des Chemieparks erreicht sowie ein positives Signal für das Versorgungskonzept im gesamten Chemiedreieck gesetzt, sagte Aigner. Bundestagsabgeordneter Stephan Mayer gratulierte zu "dem großartigen Investment" und unterstrich die systemstabilisierende Rolle des KWK-Kraftwerks als Teil der selbständigen Energieversorgung. Mit Blick auf die Energiepolitik versprach er, sich weiter dafür einzusetzen, dass die wirtschaftliche Bedeutung der Chemie- und Industrieparks von der Politik bei Gesetzgebungsverfahren richtig erkannt wird.
Die ISG-eigenen Gewerke setzten das Projekt gemeinsam mit externen Partnern störungs- und unfallfrei um. Da aufgrund der KWK-Förderung der Stichtag 31. Dezember 2017 eingehalten werden musste, waren ein starkes Projektmanagement sowie lösungsorientierte Kreativität bei schwierigen Themen erforderlich. Derzeit wird im Chemiepark Gendorf massiv investiert. Von 2011 bis 2019 fließen durch den Betreiber InfraServ Gendorf weit über 130 Mio. Euro in die Modernisierung des Standorts. "Wir tun dies, um den internationalen Unternehmen im Chemiepark auch in Zukunft eine wettbewerbsfähige Infrastruktur anbieten zu können", erklärt ISG-Geschäftsleiter Bernhard Langhammer. Der Chemiepark Gendorf ist der größte Chemiepark Bayerns und Standort für über 30 Unternehmen aus den Bereichen Basis- und Spezialitäten-Chemie, Kunststoffe, Energieversorgung und Dienstleistungen. md