Mit der Hilfe einer fahrbaren Portal-Dacharbeitsbühne kümmern sich die Spezialisten des Stadtwerks Regensburg um die Wartung ihres Bus-Fuhrparks.

Mit der Hilfe einer fahrbaren Portal-Dacharbeitsbühne kümmern sich die Spezialisten des Stadtwerks Regensburg um die Wartung ihres Bus-Fuhrparks. - (Bild: Günzburger Steigtechnik)

In der Regensburger Altstadt sind fünf umweltschonende Elektrobusse der neuesten Generation im Dauereinsatz. Damit nicht nur diese hochmoderne E-Bus-Flotte, sondern auch alle weiteren 116 Busse des Regensburger Nahverkehrs in ihren Werkstätten perfekt gewartet werden können, setzt die "Fahrzeuge und Technik GmbH" des Stadtwerks Regensburg auf eine Arbeitsbühne - genauer gesagt auf eine fahrbare Dacharbeitsbühne.

Die Techniker können auf beiden Seiten der Arbeitsbühne auf sechs Meter langen Plattformen arbeiten, die sich bis zu einer Breite von 1,35 Meter ausziehen lassen. Somit haben sie Zugang zu allen wichtigen Modulen und Bauteilen, die auf der Dachebene der Busse untergebracht sind.

Weil die Arbeitsbühne als Portalbühne angelegt ist und über eine zusätzliche höhenverstellbare Frontarbeitsplattform verfügt, lassen sich alle anfallenden Inspektions- und Reparaturarbeiten so schnell und sicher wie nie zuvor erledigen: Die Busse fahren ein, die Arbeitsplattformen können mit Spaltmaß Null an den Fahrzeugen andocken und los geht’s. 

Vor der Neuinvestition hat das Unternehmen in seiner Wartungswerkstatt mit selbst gebauten Stahlpodesten gearbeitet. Diese mussten aber nicht nur mühsam für jeden neuen Vorgang an den jeweiligen Einsatzort gebracht werden, sondern sie waren auch instabil, schwer und unhandlich.

"Ein schwerer Arbeitsunfall eines Mitarbeiters hat uns dann drastisch vor Augen geführt, dass wir in Bezug auf Arbeitssicherheit eine andere Lösung brauchen und absolut keine Kompromisse eingehen dürfen", sagt Andreas Riebel, stellvertretender Betriebsleiter und Leiter Organisation des Unternehmens.

Arbeitsbühne bei Kollegen besichtigt

Riebel und sein Team machten sich also auf die Suche nach einer professionellen Lösung und wurden bei den Kollegen der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main fündig. Diese hatten eine Portal-Dacharbeitsbühne der Günzburger Steigtechnik im Einsatz, um ihre U-Bahn-Waggons zu warten. "Das war genau das, was wir gesucht haben", sagt Riebel. Es seien lediglich ein paar Anpassungen an die speziellen Anforderungen nötig gewesen, um die Lösung in den Regensburger Werkstätten realisieren zu können.

"Neben einem Höchstmaß an Arbeitssicherheit war uns besonders wichtig, dass wir keine langen Rüstzeiten haben. So sparen wir im Wartungsalltag enorm viel Zeit und damit natürlich auch Geld, weil die Fahrzeuge wieder schneller auf die Straße kommen", erklärt der Organisationschef..

Anforderungen optimal umgesetzt

Die Konstruktion wurde von der Günzburger Steigtechnik an die individuellen Anforderungen und örtlichen Begebenheiten angepasst. Die Portal-Dacharbeitsbühne steht über einem Grubenarbeitsplatz und besteht aus zwei Einzelbühnen mit Geländerrahmen. Diese sind gemeinsam über eine fixierte Schienenführung parallel zum Fahrzeug verfahrbar, sodass Kollisionen mit dem Bus ausgeschlossen sind.

Die beidseitigen Arbeitsplattformen sind 85 und 65 Zentimeter breit, lassen sich mechanisch um 50 beziehungsweise 30 Zentimeter verbreitern und ermöglichen so ein Andocken mit Spaltmaß Null. Verbunden sind beide Seiten stirnseitig über eine 3,15 Meter lange und 85 Zentimeter breite Frontarbeitsplattform. Diese ist in der Höhe verstellbar, sodass das Team von Andreas Riebel auch sämtliche Arbeiten an der Fahrzeugfront ausführen kann.

Tiefergelegte Ebenen für die E-Fahrzeuge

Die Arbeitsbühne erzeugt rund um den Bus bei der Wartung eine geschlossene Arbeitsfläche.
Die Arbeitsbühne erzeugt rund um den Bus bei der Wartung eine geschlossene Arbeitsfläche. - (Bild: Günzburger Steigtechnik)

Zugang zu den Arbeitsplattformen haben die Techniker über eine Treppe mit Handlauf und Geländer sowie selbstschließender Sicherungstür. Für die Wartung der kleineren und niedrigeren Elektrobusse sind beidseitig tiefer liegende Ebenen installiert, die mechanisch ausgeschoben und von den oberen Plattformen aus begangen werden können.

Alle Plattformen docken mit Spaltmaß Null an der Außenhaut der Fahrzeuge an, sodass sich stets eine geschlossene Arbeitsfläche ergibt. Für Arbeitssicherheit sorgen der Aluminium-Plattformbelag mit einer Rutschhemmung der Bewertungsgruppe R9 sowie ein klappbarer Geländerrahmen zur Absturzsicherung an der Stirnseite. 

Aufgrund der beengten Platzverhältnisse in der Werkstatt, wurde außerdem eine Seite der Dacharbeitsbühne mit einer Ein-Säulen-Stützkonstruktion ausgeführt. Dadurch konnte die Aufstandsfläche im Fußbodenbereich auf ein Minimum reduziert werden. 

In Regensburg arbeiten in der Regel bis zu zwei Mann gleichzeitig auf der Arbeitsbühne, um von dort aus zum Beispiel Batterien, Geräte der Steuerungstechnik oder Klimaanlagen zu warten, zu reparieren oder auszutauschen. Die Techniker schaffen so die Wartung von bis zu drei Fahrzeugen pro Tag – je nach den anstehenden Arbeiten.

Egal, ob Gelenkbusse mit herkömmlicher Antriebstechnik oder die etwas kleineren Elektro-Midibusse, die in der engen Regensburger Altstadt eingesetzt werden: Die Omnibusse können direkt in die Portal-Dacharbeitsbühne einfahren und je nach Fahrzeugtyp lässt sich die Arbeitsfläche der Anlage an den jeweiligen Bedarf anpassen. Speziell für die Wartung der neuen E-Busflotte wurden auf beiden Seiten der Arbeitsbühne auf einer tieferen Ebene zusätzlich ebenfalls mechanisch ausschiebbare Plattformen installiert. 

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