Mit Hinblick auf die Entwicklungen der Motorenproduktion zur zunehmenden Leistungsdichte der Motoren erläuterte Markus Rochowicz in seinem Vortrag in der ausgebuchten Veranstaltung die steigende Wichtigkeit des Reinigungsprozesses. Je enger die Bauteile toleriert und je höher die Komponenten belastet werden, desto größer ist die Schadensgefahr durch kleinste verbleibende Partikel in sämtlichen Aggregaten. Somit stellt der Reinigungsprozess eine Schlüsseltechnologie für die Fahrzeugindustrie und weitere Maschinenbau-Branchen dar.
Auf dem BvL-Praxisseminar ging Rochowicz auch auf das Thema E-Mobilität ein, das die Branchen vor neue Herausforderungen stellt. Aufgrund des vermehrten Einsatzes von Stanzteilen ist das Entgraten für die Sicherheit ein besonders wichtiger Aspekt. Falls ein Grat nicht entfernt wird, kann sich hieraus schnell eine Gefahrenquelle entwickeln, die zu vermeiden ist. Zu beachten ist außerdem, dass die Sauberkeitsanforderungen je nach Prozess sehr unterschiedlich sein können. Bezüglich aktueller Trends wies Markus Rochowicz auf das Ziel hin, auch bei langen Badstandszeiten eine gleichbleibend hohe Reinigungsleistung zu erreichen. Des Weiteren liegen mittlerweile auch in Massenproduktionen wie beispielsweise in der Kameratechnik der Automobilindustrie erhöhte Reinheitsanforderungen vor. Nicht zuletzt spielt eine hohe Energieeffizienz eine entscheidende Rolle bei der Auswahl des Reinigungskonzeptes.
Vielfältige Reinigungstechnologien und intelligente Kundenlösungen
Die BvL-Fachexperten griffen die Erläuterungen zu den aktuellen Trends auf und stellten die umfassenden Reinigungstechnologien mit Praxisbeispielen anschaulich dar. So ermöglichen die Smart Cleaning Apps von BvL eine vorausschauende Wartung der intelligenten Reinigungsanlage.
Auch durch die Nachrüstung bestehender Anlagen mit entsprechenden technischen Neuerungen kann der Reinigungsprozess auf den aktuellen Stand gebracht werden.
Mit komplexen Automationslösungen, die in die weiteren Produktionsprozesse des Kunden integriert werden, lässt sich eine hohe Produktivität und Kosteneffizienz erzielen. Umfassende Energiesparmaßnahmen an den Reinigungsanlagen tragen trotz kurzer Prozess-Zeiten zur Ressourcenschonung und höheren Wirtschaftlichkeit entscheidend bei.
Praxisteil mit persönlichen Gesprächen
Im anschließenden Praxisteil wurden unterschiedliche Anlagen vorgeführt. So konnten sich die Teilnehmer beispielsweise ein konkretes Bild machen von der energieeffizienten Durchlaufanlage Yukon. Mit dem integrierten Abluftmanagement steuern Sensoren den Abluftventilator und regeln die Abluft, um den Wärmeaustrag zu verringern. Besonderes Interesse fand außerdem die Anlage Geyser, mit der ein robotergesteuertes Werkzeug im Hochdruckverfahren komplizierte Bauteile zuverlässig entgratet. Vielfältige Anwenderfragen mit dem entsprechenden Informationsaustausch in persönlichen Gesprächen rundeten das BvL-Praxisseminar ab und ermöglichten den Teilnehmern, ihr Fachnetzwerk auszubauen. nh