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Die Leitwarte neuen Stils: Für Fernwirknetzwerke bietet Siemens ein komplettes Portfolio an. (Bild: viappy - Fotolia.com)

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Die Leitwarte neuen Stils: Für Fernwirknetzwerke bietet Siemens ein komplettes Portfolio an.
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Fernwirken, auch Telecontrol genannt, umfasst die Anbindung räumlich weit verteilter Prozessstationen an ein oder mehrere zentrale Leitsysteme zum Zweck der Überwachung und Steuerung. Prozessstationen werden auch als Re­mote Terminal Units oder RTUs bezeichnet. Unterschiedliche Übertragungskomponenten ermöglichen dabei die Fernkommunikation über öffentliche und private Netzwerke. Der ereignisgesteuerte oder zyklische Austausch der Prozessdaten erfolgt über spezielle Fernwirkprotokolle und erlaubt das effiziente Führen des Gesamtprozesses. Im Zusammenhang mit dem Fernwirken ergeben sich einige Trends und Anforderungen, welche Produkthersteller erfüllen sollten.

Projektieren anstatt programmieren

Durch die Konfiguration einzelner Datenpunkte in Projektierungstools entfällt jeglicher Programmierungsaufwand zur Übertragung der Daten an die Leitstelle. Die durch Browsing ausgewählten Datenpunkte werden mit den Übertragungsparametern versehen. Eine zyklische oder ereignisgesteuerte Übertragung von Messwerten, Sollwerten oder Alarmen ist so mit nur wenigen Handgriffen umsetzbar – ohne spezifisches Programmier-Know-how und mit geringfügigem Aufwand.

Alarmierung per E-Mail und/oder SMS

Siemens Kommunikationsprozessor

Der Kommunikationsprozessor CP 1243-7 wird in schnellen Mobilfunknetzen der vierten Generation (LTE) eingesetzt.

Für die zeitnahe Bereitstellung von Stationszuständen an das Service- beziehungsweise Wartungspersonal können Alarm-E-Mails oder SMS-Mitteilungen in den Prozessstationen/RTUs konfiguriert werden. Durch Hinterlegung der entsprechenden E-Mail-Adresse beziehungsweise Handynummer sowie des Ereignisses, bei dem die Alarmierung erfolgen soll, etwa bei einer Schwellwertüberschreitung, werden beim Eintreten anwendungsspezifische Informationen per E-Mail oder SMS versendet.

Schnelle Datenübertragung und Datensicherheit

Moderne Fernwirksysteme bieten die schnelle Datenübertragung über das Mobilfunknetzwerk. Mit der Weiterentwicklung der Mobilfunknetze und bei gleichzeitiger Weiterentwicklung der Fernwirksysteme steigt die Übertragungsgeschwindigkeit der Daten stetig. Im Gegensatz zur Datenübertragung über Modems wird innerhalb des Mobilfunknetzes die Datenübermittlung per GPRS (General Packet Radio Service), UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) und LTE (Long Term Evolution) volumenbasiert abgerechnet und ist somit unabhängig von hohen Gebühren, wie sie durch häufige Verbindungen oder lange Übertragungsdauern entstehen. Meist werden bei GPRS, UMTS und LTE spezifische Tarife gewählt, mit denen kostengünstige und dauerhafte Online-Anbindungen ohne lästige Verbindungsaufbauzeiten möglich sind.

Siemens Datenpunktprojektierung

Datenpunktprojektierung am Beispiel des Kommunikationsprozessors CP 1243-1 IEC im Siemens-TIA-Portal.

Um zu hohe Datenvolumina und damit verbundene Mehrkosten zu vermeiden, ist es jedoch erforderlich, effiziente Protokolle und ereignisorientierte Datenübertragungsverfahren einzusetzen anstelle zyklischer Verfahren. Die Datenübertragung darf keinesfalls bekannten Gefährdungen ausgesetzt sein, wie Datenverlust oder Datendiebstahl. In moderne Prozessstationen/Remote Terminal Units integrierte Schutzmechanismen minimieren diese Gefahren und die damit verbundenen Schäden.

Sicherheit inklusive

Maßnahmen gegen Datenverfälschung und Datenverlust sind im TeleControl-Professional-Produktportfolio von Siemens wesentlicher Systembestandteil. Die Fernwirkprotokolle sorgen dafür, dass Daten unverfälscht und lückenlos beim Empfänger ankommen. Sowohl der Kommunikationsprozessor CP1243-1 DNP3 als auch der CP 1243-1 IEC verfügen über einen großen Zwischenspeicher für bis zu 64.000 Datenwerte. So können Ausfallzeiten der Übertragungsstrecke durch Mechanismen zur Datenpufferung überbrückt werden. Zur nachträglichen korrekten Archivierung der Prozessdaten im Leitsystem werden alle Datentelegramme bereits am Entstehungsort mit Zeitstempel versehen. Das gesamte Netz wird automatisch synchronisiert.

Die Siemens-Lösung für moderne Fernwirktechnik

Siemens Industrial Remote Communication

Industrial Remote Communication

Der Siemens-Konzern fasst sein Produktportfolio für den weltweiten Zugriff auf entlegene Anlagen, entfernte Maschinen und für mobile Applikationen unter dem Begriff „Industrial Remote Communication“ zusammen. Das unterlagerte TeleControl-Portfolio umfasst Komponenten und Systeme für die sichere Überwachung und Steuerung weit verteilter Anlagen mit Simatic S7 über Fernwirkverbindungen.
Das TeleService-Portfolio bietet Komponenten und Systeme für das Fernwarten von Maschinen und Anlagen über Telefonnetze, Mobilfunk oder über das Internet.
Für Fernwirknetzwerke bietet Siemens ein komplettes Portfolio an: applikationsunabhängige Übertragungs- und Security-Komponenten für die drahtlose oder drahtgebundene Kommunikation, für Telecontrol-, Teleservice- und weitere Remote-Communication-Anwendungen.

Investionssicherheit durch verfügbare Ersatzteile

Seit den 1980er-Jahren bietet der Automatisierungsausrüster fernwirktechnische Produkte und Lösungen an. Das Portfolio wurde sukzessive erweitert und innoviert. Die Ersatzteilservices von Siemens sind weltweit verfügbar und sorgen für reibungslose und schnelle Ersatzteillieferung – und damit für optimale Anlagenverfügbarkeit. Dazu hält der Konzern Originalersatzteile für bis zu zehn Jahre vor. Logistikketten sorgen dafür, dass Austauschkomponenten auf schnellstem Weg ihren Bestimmungsort erreichen. Die Logistik-Experten kümmern sich zudem um Beschaffung, Transport, Zollabfertigung, Lagerung und Auftragsverwaltung, um Logistikplanung und -management sowie um das Retouren-Management. Das stellt die Investitionssicherheit beim Einsatz von Siemens-Produkten sicher.
Katrin Kunz

Kontakt: Siemens AG, Process Industries and Drives
www.siemens.de\industrial-remote-communication

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