Die Instandhaltungs-Messe In.Stand öffnet am 23. und 24. Oktober ihre Tore auf dem Messegelände Stuttgart.

Die Instandhaltungs-Messe In.Stand öffnet am 23. und 24. Oktober ihre Tore auf dem Messegelände Stuttgart. - Grafik: Messe Stuttgart

Großes Interesse und breite Zustimmung zum Rahmenprogramm der In.Stand signalisieren die Branchenverbände. Manfred Botschek, Vize-Präsident des AFSMI German Chapter, lobt die die Möglichkeit "durch neue Methoden des Networkings, Expertenwissen aus dem Instandhaltungsbusiness mit allen Beteiligten zu teilen". S

einen Teil zur Information trägt der AFSMI gleich selbst bei: Zusammen mit dem VDC Virtual Dimension Center aus Fellbach zeigt man in der Demo Area eine Sonderschau für Lösungen rund um das Trendthema virtuelle Techniken im Service. Mit von der Partie sind Unternehmen wie AIT, CDM, Climax, Daimler, Josephs, Noxum, Tepcon, Oculavis, PTC und Trumpf.

Wesentliche Motive für das Messeengagement des Verbands FVI Forum Vision Instandhaltung sind Wissenstransfer, Netzwerken und Nachwuchsförderung. Vorstandsmitglied Rainer Brenk-Ortolf weiß: "Rahmenprogramme stoßen erfahrungsgemäß bei Besuchern auf großes Interesse und sind meist sehr gut besucht." Auch Guided Tours seien attraktiv, böten sie beiden Seiten doch einen hohen Nutzen. Aussteller erläutern ihre Exponate kompakt einem interessierten Publikum, das gezielt themenbezogen zu entsprechenden Ausstellern geführt wird. "Hieraus ergeben sich oft im Nachgang werthaltige Messekontakte für beide Seiten." 

"Praxisnahe Fachvorträge an beiden Messetagen sorgen für den enorm wichtigen Know-how-Transfer", ist auch Thomas Vierhaus, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des VTH Verband Technischer Handel, überzeugt. Die Networking-Abende für Aussteller und Besucher dienten der Kontaktpflege und Netzwerkbildung, "die wir als Verband immer befürworten".

Der Rond Table zur In.Stand 2019

Hochkarätige Referenten beim Fachforum

"Instandhaltung in Zeiten der Digitalisierung" ist das Fachforum für die Instandhaltung während der In.Stand überschrieben. Es wird unterstützt vom Automatisierungsspezialisten Pilz und ist direkt in die Messe integriert. An beiden Messetagen finden von 10 bis 16 Uhr praxisnahe Vorträge und Podiumsdiskussionen statt. Themen sind unter anderem die praktische Umsetzung der Betriebssicherheitsverordnung, Umbau und Retrofitting von Maschinen, das Ersatzteilemanagement, Kostenreduktion durch verlängerte Lebenszyklen, Predictive Maintenance, der intelligente Einsatz digitaler Wartungstools und Fernwartung.

Die Tage enden mit einer Podiumsdiskussion zum Thema "Instandhaltung mit Schraubenschlüssel und Datenbrille", geleitet vom verantwortlichen Redakteur der Zeitschrift Instandhaltung, Stefan Weinzierl. Die Teilnahme ist mit Messeticket kostenlos, eine Voranmeldung nicht nötig.

Messe In.Stand - Details

In.Stand - Die Messe für Instandhaltung und Services

23. - 24.10.2019

Messegelände Stuttgart

www.messe-stuttgart.de/instand/

So berichtet beispielsweise Thomas Schulz, Fachzertifizierer und Prüfer bei der Berufsgenossenschaft (BG) Holz und Metall, über Sicherheitsaspekte in der vernetzten Produktion. Bisher werden Maschinen und Anlagen meist im Stand-alone-Betrieb betrieben. Werden sie zukünftig über das Web vernetzt, beispielsweise für die Fernwartung, entstehen neue Arbeitsschutzrisiken, denen begegnet werden müsse. 

Ebenfalls dem Thema Sicherheit widmet sich sein BG-Kollege Andreas Köster, Fachreferent für Instandhaltung von Maschinen und Anlagen. Zwar schaffe Industrie 4.0 neue technische Möglichkeiten, Prozesse schneller und effizienter zu gestalten. Jede Änderung berge jedoch auch neue Gefahren, die sich aber mit Hilfe einer Gefährdungsbeurteilung erfassen lassen. So werde insbesondere die Gefahr einer mangelhaften Organisation oft unterschätzt. Köster beschreibt eine gute Organisation beim Eingriff in bestehende Prozesse oder bei der Änderung technischer Hilfsmittel und gibt Hilfestellungen für eine Gefährdungsbeurteilung. 

Retrofitting kennt man bisher meist von größeren Maschinen und Anlagen. Verjüngungskuren gibt es jedoch auch für Robotersysteme, wie Iryna Geike, Global Account Manager bei Aragon Industrieelektronik, darstellt. Sie beschreibt den Prozess einer Roboterüberarbeitung auf den aktuellen Industriestandard und zeigt wirtschaftliche Lösungen für Instandhalter.

Instandhaltung digital gedacht

Messe Stuttgart

Was bedeutet Digitalisierung eigentlich konkret im Industriealltag? Ein Beispiel stellt Jost Litzen vom Automatisierer Festo vor: die digitale Wartung von Anlagen. Der Produktentwickler für digitale Prototypen und neue Geschäftsmodelle erläutert, wie man mit digitalen Produkten die Wartung von Maschinen und Anlagen intelligent umsetzen kann. Dabei geht er insbesondere auf die Entwicklung solcher Werkzeuge ein und wie sich diese durch unterschiedliche Partnerschaften vom einfachen Tool zu einer Plattform hin entwickeln. Am Beispiel des digitalen Wartungsmanagers Smartenance zeigt er, wie sich eine vorbeugende Anlagenwartung kundenindividuell umsetzen lässt.

Ebenfalls mit dem Thema Wartung beschäftigt sich René Maisenhelder, Leiter Servicefähigkeit und Condition Monitoring bei SEW-Eurodrive. Er stellt DriveRadar vor. Anhand der Daten, die beim Betrieb von Antriebssystemen erfasst werden, lässt sich damit der Zustand von Produkten, Systemen und Anlagen bestimmen. Predictive-Analytics-Verfahren werten die ermittelten Daten aus, wandeln sie mit Expertenwissen zu Handlungsanweisungen, interpretieren und stellen sie bereit. Ungeplante Ausfälle und Störungen im Betriebsablauf sollen so verhindert, Verschleiß erkannt und Stillstandzeiten minimiert werden. 

"Wege zur Smart Maintenance – was Unternehmen heute schon erfolgreich umsetzen" zeigt Frederick Birtel, Leiter Competence-Center Instandhaltung beim FIR an der RWTH Aachen. Schon heute verfolgten produzierende Unternehmen vielversprechende Ansätze zur Etablierung einer Smart Maintenance. Allerdings fehle laut Birtel in vielen Fällen der Blick über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus. Er berichtet über die Ergebnisse einer umfangreichen Konsortialstudie, in der untersucht wurde, was erfolgreiche Unternehmen auf dem Weg zur Smart Maintenance schon heute richtig machen und wie andere Unternehmen davon lernen können. "Wege" ist durchaus doppeldeutig, denn das FIR organisiert auch die Guided Tours auf der In.Stand.

Guided Tours und Networking

Einige dieser Beispiele können die Messebesucher sich direkt bei den Unternehmen auf der Messe anschauen. Das FIR organisiert mehrere Guided Tours an beiden Messetagen vor- und nachmittags. Jeweils bis zu fünf Stationen stehen auf dem Programm, an denen Aussteller Informationen zu den Themenfeldern "Planung und Steuerung in der Instandhaltung" (Gruppe 1: GreenGate, Connectavo, MaintMaster Systems, Ultimo Software Solutions, Noxum / Gruppe 2: MobileX, Axino Solutions, GSGroup Deutschland, Steag Energy Services) sowie "Daten erfassen und Analyse in der Instandhaltung" (Algorithmica Technologies, GfM Gesellschaft für Maschinendiagnose, Oculavis, IAS Mexis, Sparetech) vermitteln. Treffpunkt ist am FIR-Stand im ICS, C2. Eine Anmeldung per E-Mail ist erforderlich: Frederick.Birtel@fir.rwth-aachen.de

Der Wissenstransfer aus Fachtagung, Demo-Area und Guided Tours lässt sich im Anschluss in persönlichen Gesprächen weiter vertiefen. Entweder direkt auf den Messeständen der Aussteller oder beim Get-together und Networking im Networking Area im ICS, C2.

Messe Stuttgart

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