Die In.Stand 2021 in Stuttgart konnte wieder live und vor Ort stattfinden - aber dank des hybriden Konzepts war die Instandhaltungsmesse auch im Netz vertreten.

Die In.Stand 2021 in Stuttgart konnte wieder live und vor Ort stattfinden - aber dank des hybriden Konzepts war die Instandhaltungsmesse auch im Netz vertreten. - (Bild: Weinzierl)

Die Freude der ausstellenden Unternehmen sowie der Besucherinnen und Besucher über den Restart der Instandhaltungsmesse war auf der In.Stand 2021 in Stuttgart überdeutlich zu spüren. Rege Gespräche an den Ständen und in den zusätzlich geschaffenen Catering- und Kommunikationszonen waren die Folge.

Erfreulich war die stabile Buchung von Ausstellungsfläche im Vergleich zur ersten In.Stand 2019. Die Messehalle C2 mit ihren 5.000 Quadratmetern Bruttofläche war dementsprechend gut gefüllt. Insgesamt 75 (2019: 84) ausstellende Unternehmen waren präsent und zeigten ihre aktuellen Lösungen im Bereich der industriellen Instandhaltung und Services. Auch bei den Besucherzahlen zeigte sich eine gewisse Konstanz. Waren es 2019 noch 1.224 Gäste, so konnten 2021 insgesamt 1.093 Besucherinnen und Besucher gezählt werden. Hinzu kamen 305 User:innen, die sich über die digitale Plattform informierten und den Live-Stream aus dem Studio verfolgten.

Positiv wirkte sich zudem die Synergie mit zwei parallel stattfindenden Fachmessen auf dem Stuttgarter Messegelände aus. Erfreulich auch das erweiterte Einzugsgebiet: 20 Prozent der Besucherinnen und Besucher reisten aus Bayern an und der Anteil überregionaler Beteiligungen steigerte sich von 44 Prozent auf knapp 60 Prozent

Fachforum als zentrale Anlaufstelle

Wie bereits 2019 war das Fachforum powered by Pilz oftmals erste Anlaufstelle in der Messehalle. Die durch das Planungsteam von Pilz und Messe Stuttgart eingeladenen Redner stehen für ein hochwertiges und abwechslungsreiches Programm. Die Themen reichten von Absicherung von Bestandsmaschinen bis Smart Maintenance. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr war sicherlich die offene Vorlesung von Prof. Dr. Brumby, DHBW Mannheim, mit seinem Gastdozenten Uwe Koch, CEO bei der Wisag, die in einer kurzweiligen Stunde über Fremdvergabe und Outsourcing als unternehmerische Entscheidung dozierten. Dem vielfach diagnostizierten Fachkräftemangel will die Fachmesse mit genau solchen Aktionen begegnen und den Austausch zwischen Studierenden, Berufseinsteigern und Profis stärken.

Digitales Pendant mit alternativen Formaten

Das Studio powered by Wisag sendete an beiden Messetagen ein alternatives Programm über den Live-Stream auf die digitale Plattform der in.Stand. Bereits ab neun Uhr begrüßte Volker Zwick, Chefredakteur der B&I, mit seinem Frühstücks-Club an beiden Messetagen und gab einen Ausblick auf die bevorstehenden Programmpunkte. Seine Gäste waren Philipp Daniels, CFO bei der Wisag, Horst-Dieter Kraus, Vice President Marketing bei Pilz und Yannik Stäbler vom Projektteam der MesseD. Im Anschluss wechselten sich Interviews, Vorträge und Diskussionen ab. Die Aufzeichnungen aus dem Studio werden größtenteils im Nachgang über die jeweiligen Veranstalter und auf der Website der In.Stand veröffentlicht.

Start-up Award ehrt herausragende Innovation

Erstmalig wurde der In.Stand Start-up Award 2021 verliehen. Preisträger ist die Firma Sparrow Networks, deren Lösung die Jury einstimmig überzeugte. Sparrow bietet eine KI-basiertes Ersatzteilmanagement nach dem Pooling-Prinzip. Der Award wird von der Messe Stuttgart und mi connect Verlag Moderne Industrie ausgelobt. Die Jury war besetzt durch die Fachzeitschrift Instandhaltung mit ihrem verantwortlichen Redakteur Stefan Weinzierl, das Virtual Dimension Center mit Geschäftsführer Prof.Dr. Christoph Runde und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart mit dem Projektleiter 'Industrielle Dienstleistungen' Martin Proszamer.

Die Jury liess es sich auch nicht nehmen einen Sonderpreis zu vergeben. Das Start-up ai-omatic solutions GmbH überzeugte mit einer Lösung für Predictive Maintenance. Das Projekt ist noch in der Erprobungsphase und hat große Chance den Markt zu revolutionieren.

Innovationen an allen Ecken

Auf der neu geschaffenen Innovation Area präsentierten sich insgesamt zwölf Unternehmen. Darunter Innovationstreiber wie das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) und Start-Ups die mit cleveren Lösungen für industrielle Instandhaltung und Services aufwarteten. Auch hier oftmals digitale Lösungen, die in Richtung Monitoring und Predictive Maintenance gehen, wie auch an vielen Ständen anderer Aussteller. Der Megatrend Digitalisierung macht auch vor der Instandhaltung nicht stopp.

Ausstellerstimmen

Tim Lüking, Business Development Manager bei Pilz: "Wir sind sehr glücklich, dass wir wieder live Besucher treffen können. Es waren sehr viele Entscheider bei uns auf dem Stand, die konkrete Projekte im Gepäck hatten. Schwerpunkt des Interesses dabei war in diesem Jahr unser Industrial Access Management."

 

Andreas Beyerle-Köster, Regionalleiter Süd bei der Wisag Industry Service Holding: "Es war für uns ganz toll mal wieder bei einer Messe live dabei zu sein. Wir hatten einen guten Besucherzulauf am Stand. Es ist spürbar, dass es einen großen Nachholbedarf gibt. Durch Corona wurde der Fachkräftemangel noch weiter forciert und wir als Dienstleister können hier in der Instandhaltung unterstützen."

 

Oguzhan Karabulut, Geschäftsführer Eska-Welt: "Wir sind über die zwei zurückliegenden Tage auf der In.Stand sehr glücklich. Unser Team hatte sehr viele Gespräche zu Ersatzteilmanagement und Retrofit mit den Besucherinnen und Besuchern. Insgesamt freuen wir uns bereits aufs nächste Jahr."

 

Thomas Dedelmahr, Leiter Technisches Büro Stuttgart, SEW-Eurodrive: "Für uns war die In.Stand 2021 die erste Präsenzmesse seit Beginn der Pandemie. Wir waren sehr überrascht von der Qualität der Fachbesucher und hatten dementsprechend viele gute Gesprache auf unserem Stand. Hauptthema der Gespräche war Predictive Maintenance, was vermutlich an den weltweiten Lieferengpässen liegt. Die Organisation der Messe war sehr gut, wie auch bereits 2019. Wir sind im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder mit dabei."

 

Roy Erdmann, Leiter Servicevertrieb bei Siemens: "Wir von Siemens sind froh über den Verlauf der Messe. Mit funktionierendem Sicherheitskonzept konnten wir trotz anhaltender Unsicherheit viele gute Kontakte am Stand machen und hatten teilweise sehr konkrete Projektanfragen. Die Qualität der Gespräche war wesentlich höher als wir sie erwartet hatten. Die Themen drehten sich hauptsächlich um Modernisierung und Retrofit. Überraschenderweise war aber auch KI ein sehr präsentes Gesprächsthema. Die In.Stand war sehr wertvoll für uns."

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