Konsens herrschte auch darüber, dass die Digitalisierung und der Einsatz Künstlicher Intelligenz die Branche zunehmend beeinflussen. Einenumfassenden Überblick über diese und weitere Themen können sich Besucherinnen und Besucher auf der In.Stand verschaffen, die am 8. und 9. Oktober 2024 auf dem Stuttgarter Messegelände erstmalig in der Halle 9
stattfindet.
An der Veranstaltung am 5. September nahmen Prof. Dr. Lennart Brumby, Studiengangsleiter Integrated Engineering an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mannheim, Marcel Wöhner, Chief Technical Officer Subsidiary Germany bei Pilz, Ralph Oppl, Marketingleiter bei Allmendinger Elektromechanik, Frank Bossert, Geschäftsführer bei der Frank Bossert GmbH, sowie Julian Reime, zuständiger Projektleiter der In.Stand bei der Messe Stuttgart, teil.
Unter der Moderation von Alexander Gölz, Chefredakteur des Industrieanzeigers, und seiner Kollegin Sabine Koll diskutierten sie zunächst über die aktuellen Herausforderungen der Instandhaltungsbranche. Hierzu zählt die schwächelnde Konjunktur, die aber zugleich dazu führt, dass Unternehmen ihren bestehenden Maschinenpark länger nutzen wollen und somit eher in Retrofit investieren. Schließlich fallen die damit verbundenen Investitionen geringer aus als jene einer Neubeschaffung. Damit ist die Instandhaltung für viele Unternehmen der Anker in den aktuell schwierigen konjunkturellen Zeiten.
Auch das Thema Fachkräftebedarf macht vor der Branche nicht halt. Hier birgt die Digitalisierung großes Potenzial, indem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Servicetätigkeiten schneller auf Anleitungen, etwa auf dem Notebook, zugreifen oder aber remote von Kolleginnen und Kollegen unterstützt werden können. Gerade die Instandhaltung sei ein hervorragendes Feld für die Digitalisierung, bekräftigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einhellig.
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Nachhaltigkeit als Chance für die Instandhaltung
Darüber hinaus sind sich die Expertinnen und Experten einig, dass Nachhaltigkeit ein starker Treiber für die Instandhaltungsbranche ist. Denn häufig sind Betreiberinnen und Betreiber gezwungen, Maschinenteile zu erneuern, um verschärfte gesetzliche Auflagen zu erfüllen. Zugleich können Unternehmen mit Instandhaltungsmaßnahmen in ihren Nachhaltigkeitsberichten nachweisen, dass sie kein Greenwashing betreiben, sondern aktiv zum Umweltschutz beitragen. So lässt sich beispielsweise durch den Einbau neuer Ventilatoren der CO₂-Ausstoß minimieren.
Künstliche Intelligenz und Vernetzung gewinnen an Bedeutung
Ferner wird der Einsatz von Technologien der Künstlichen Intelligenz die Instandhaltung zukünftig prägen, insbesondere im Hinblick auf Predictive Maintenance. „Ich gehe davon aus, dass in Maschinen zunehmend vorausschauende KI-basierte Elemente zum Einsatz kommen, die die Betreiberinnen und Betreiber darüber informieren, wie lange die Anlagen noch störungsfrei laufen werden“, sagt Prof. Dr. Lennart Brumby und ergänzt: „Damit kann die KI einen wertvollen Beitrag leisten, Instandhaltungsmaßnahmen vorausschauend zu planen und so Produktionsausfälle zu vermeiden.“
Darüber hinaus, so eine weitere Quintessenz der Veranstaltung, wird sich die Instandhaltungsbranche immer stärker vernetzen. Herstellerinnen und Hersteller, Betreiberinnen und Betreiber sowie Dienstleisterinnen und Dienstleister werden gemeinsam daran arbeiten, die Verfügbarkeit und Effizienz von Maschinen zu optimieren.
Ausblick auf die In.Stand 2024
Zum Veranstaltungsende informierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ihre Präsentationen auf der bevorstehenden In.Stand 2024. In diesem Zusammenhang wies Marcel Wöhner von Pilz auf das durch sein Unternehmen organisierte Fachforum hin. Er erläuterte: „Am ersten Messetag werden Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verbänden und Industrie über aktuelle Themen wie den Umgang mit der neuen Maschinenverordnung, Retrofit und Zutrittsmanagement referieren. An unserem Stand haben die Besucherinnen und Besucher zudem die Möglichkeit, ihre aktuellen Herausforderungen in der Instandhaltung mit unseren technischen Beraterinnen und Beratern auf Augenhöhe zu diskutieren.“
„Wir sind auf der Messe gemeinsam mit einem Kunden vertreten, der seine Idee zum Thema Infrastruktur von Lademöglichkeiten präsentiert. Darüber hinaus zeigen wir, wie Unternehmen mit dem patentierten ZITT-Antrieb ihre riemenbetriebenen Lüftungsanlagen in Industriehallen sanieren und hierbei bis zu 60 Prozent Energie einsparen können. Schließlich gehen wir auch auf das Thema Licht ein, da wir in den Bereichen Beleuchtung und deren technische Sanierung in Produktions- und Lagerhallen einen sehr großen Bedarf sehen.“
Ralph Oppl von der Allmendinger Elektromechanik sagte: „Wir stellen insbesondere unsere Dienstleistungen im Bereich Prefit, also der vorbeugenden Instandhaltung, vor. Dabei geht es um den rechtzeitigen Austausch bzw. die Überholung aller verschleißbehafteten elektronischen Komponenten, damit Unternehmen ungeplante Maschinenstillstände vermeiden können. Natürlich informieren wir die Messebesucherinnen und Messebesucher auch über unser komplettes Leistungsspektrum, bestehend aus Ersatzteil- und Reparaturservice sowie Vor-Ort-Service, und gehen dabei vor allem auf das Retrofit von CNC-Maschinen ein.“
Abschließend gab Julian Reime noch einen Ausblick auf das Rahmenprogramm der diesjährigen In.Stand: „Neben dem bereits erwähnten Fachforum powered by Pilz
werden auch im Rahmen des Ausstellerforums Referentinnen und Referenten für einen intensiven Know-how-Transfer sorgen. Darüber hinaus können unsere Besucherinnen und Besucher an beiden Messetagen an einer der beliebten Guided Tours teilnehmen und an den Service Points die Zukunft der Instandhaltung live erleben. Nicht zuletzt finden parallel zur In.Stand weitere Veranstaltungen statt, etwa die Fachmesse Motek. Hier können sich die Gäste über die intelligente Lösungsvielfalt in den Bereichen Produktions- und Montageautomatisierung, Zuführtechnik und Materialfluss, Rationalisierung durch Handhabungstechnik und Industrial Handling informieren.“
Quelle: Landesmesse Stuttgart GmbH & Co. KG