Soldatinnen und Soldaten der Deutschen Luftwaffe arbeiten an Eurofighter

Soldatinnen und Soldaten der Deutschen Luftwaffe arbeiten tief integriert und Hand in Hand mit Mitarbeitenden aus der Industrie. (Bild: PIZ Luftwaffe)

Generalleutnant Asngar Rieks, Stellvertretender Inspekteur der Luftwaffe, und Michael Schöllhorn, CEO Airbus Defense and Space, vor dem Erinnerungsstück: Eine Eurofighter Finne mit Airbus-Luftwaffe-Kooperationslogo.
Generalleutnant Asngar Rieks (v. li.), Stellvertretender Inspekteur der Luftwaffe, und Michael Schöllhorn, CEO Airbus Defense and Space, vor dem Erinnerungsstück: Eine Eurofighter Finne mit Airbus-Luftwaffe-Kooperationslogo. (Bild: PIZ Luftwaffe)

"Manching ist beispielgebend für die effiziente Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und Rüstungsindustrie", sagte Generalleutnant Dr. Ansgar Rieks, Stellvertreter des Inspekteurs der Luftwaffe. "Unsere Kooperation ist durch das klare Verständnis geprägt, dass wir - Luftwaffe und Industrie - zum gemeinsamen Erfolg auch für unser Land, die Allianz und unsere Verbündeten und Partner verpflichtet sind."

Soldatinnen und Soldaten sowie Airbus-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter arbeiten in den Kooperationen in Manching Seite an Seite in gemeinsamen Abteilungen und unter kooperativen Leitungsteams.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Ein kostenintensives und doppeltes Vorhalten von Infrastruktur und Ressourcen entfällt;
  • die Erkenntnisse aus dem operativen Betrieb bei der Luftwaffe und das industrielle Know-how bei Entwicklung und Fertigung ergeben eine umfassende Systembetreuung;
  • und die für den Einsatz notwendigen Kompetenzen bleiben der Luftwaffe erhalten.

Mission Flottenverfügbarkeit

Der Startschuss für die Zusammenarbeit fiel 2003, als die Deutsche Luftwaffe und Airbus die Eurofighter Kooperation Zelle (EKZ) gründeten. Seitdem verfolgen Soldatinnen und Soldaten und Airbus-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern dort eine gemeinsame Mission: Sicherstellen, dass die Eurofighter-Flotte der Luftwaffe einsatzbereit ist, wenn und wo immer sie benötigt wird. In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnte die Verfügbarkeit der Eurofighter-Flotte kontinuierlich gesteigert werden. Dabei deckt das EKZ-Team den erhöhten Inspektionsbedarf ab, der eine Folge des gestiegenen Flugstundenaufkommens während des Ukraine-Krieges ist. Diese Arbeit trägt dazu bei, um unsere Partner und Freunde an der NATO-Ostflanke zu schützen.

In-Service Support und User Help Desk

Am 1. April 2003 haben Luftwaffe und Airbus darüber hinaus das Systemunterstützungszentrum Eurofighter (SUZ EF) gegründet. Hier leisten alle gemeinsam technischen und logistischen In-Service-Support als Unterstützung für die Geschwader der Luftwaffe. Zudem kümmert sich das SUZ EF um Softwarepflege und -änderungen des Eurofighters. Dabei führt das SUZ EF für die deutsche Luftwaffe eigenständig zertifizierte Änderungen für das gesamte Waffensystem durch.

Das gilt auch für Soft- und Hardwareanteile, die ursprünglich nicht zum deutschen Entwicklungsanteil gehörten. Über 40 solcher nationalen Änderungen wurden bereits in die deutsche Eurofighter-Flotte eingerüstet, um so eigenständig und direkt auf operationelle Anforderungen zu reagieren.

Im September und Oktober 2022 hat das SUZ EF die Luftwaffe auch bei der ersten Verlegung eines Eurofighter-Kontingents (Rapid Pacific 2022) in den indopazifischen Raum unterstützt. Die Mission war ein voller Erfolg: Nach 40.000 Kilometern, 700 Flugstunden und über 500 Luftbetankungen landeten alle sechs Eurofighter sicher zurück in ihrem Heimatstandort in Neuburg.

Lebensverlängernde Maßnahmen für den Tornado

Das Luftwaffe-Airbus-Team sorgt zusätzliche für eine hohe Einsatzbereitschaft der Tornadoflotte der Luftwaffe. Im SUZ Tornado (gegründet am 24. November 2004) entwickeln und pflegen die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Industrie die Software des Kampfflugzeugs für Avionik, Missionsauswertung und das Zentrum Elektronischer Kampf.

Die Tornado Kooperation Zelle (gegründet am 28. November 2014) kümmert sich um Instandsetzungsarbeiten, umfangreiche Grundüberholungen sowie Lebensdauer verlängernde Maßnahmen, auch als Service Life Enhancements beziehungsweise SLEs bekannt.

Gemeinsam in die Zukunft

In EKZ, SUZ EF, SUZ Tornado und TKZ arbeiten heute rund 270 Soldatinnen und Soldaten, sowie über 500 Airbus-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, gemeinsam für die Einsatzbereitschaft der deutschen Luftstreitkräfte und eine erfolgreiche und sichere Zukunft.

"Unser Anspruch bei Airbus ist, immer im Einsatz für unsere Kunden zu sein. ‘Always on’ bedeutet für uns alles Notwendige zu tun, damit unsere Kunden die beste Ausrüstung haben, um ihren Auftrag zu erfüllen: unsere Werte, Freiheit und Demokratie zu verteidigen", sagte Michael Schöllhorn, CEO Airbus Defence and Space, anlässlich der Jubiläumsveranstaltung bei Airbus in Manching am 8. Mai.

"Die enge Zusammenarbeit zwischen der Luftwaffe und Airbus in Manching ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie sehr sich unser Kooperationsmodell in den vergangenen beiden Jahrzehnten etabliert und bewährt hat. Wir zählen aufeinander – auch in Zukunft."

PIZ Luftwaffe / Airbus Defence and Space

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