Instandhalter mit Smartwatch: Mit smarten Wearables können Instandhalter schnell und effektiv eingesetzt werden.

Wenn die Smartwatch zweimal bimmelt: Mit smarten Wearables können Instandhalter schnell und effektiv eingesetzt werden. - (Bild: Aucobo)

Die industrielle Produktion erfährt seit Jahren einen Wandel und die Anforderungen an die Mitarbeiter ändern sich stetig. Um die Produktionseffizienz zu steigern werden komplexere Maschinen und Systeme notwendig. Dadurch wird der Automatisierungsgrad gesteigert und Maschinenführer sind in der Lage mehrere Maschinen gleichzeitig zu betreuen.

Maschinenstillstände, unbenutzte Anlagen, Systemschwachstellen und eine stetig zunehmende Komplexität erhöhen die Relevanz einer optimalen Instandhaltung. Aufgaben der Instandhaltungsleitung sind die Optimierung der Produktions- sowie Kosteneffizienz und die Reduktion von Stillstands- und Rüstungszeiten. Infolgedessen gewinnt das Thema Industrie 4.0 in der Instandhaltung zunehmend an Bedeutung.

Wie auch in der gesamten Produktion gibt es verschiedene Möglichkeiten die Instandhaltung zu digitalisieren. Der Einsatz von Smart Wearables, wie Datenbrillen, Armbändern und Industrie Smartwatches ist besonders interessant. Sie ermöglichen einen weitaus reibungsloseren Ablauf in der Instandhaltung und erleichtern somit auch das Leben der Mitarbeiter.

Häufige Ausgangssituation: Störung per Telefon melden

Oft ist bei auftretender Störung das Mobiltelefon noch das Kommunikationsmittel der Wahl. Das Problem dabei ist, dass so der Störgrund meist nicht direkt an den passenden Instandhalter übermittelt werden kann, da dieser vielleicht nicht direkt verfügbar ist. Oft läuft es dann ganz nach dem Motto: Derjenige, der am lautesten schreit, dem wird zuerst geholfen.

Eine klare Priorisierung der Aufgaben ist somit nicht gegeben. Häufig gibt es einen Mitarbeiter, der entweder Software gestützt oder manuell für die Koordination der Kollegen sorgt. Dies bedeutet jedoch, dass er selbst weniger Zeit für andere Aufgaben hat und somit wichtige Kapazität blockiert. Auch der einfache Ausruf des Störgrundes an alle Instandhalter wird in der Praxis noch praktiziert. Das Problem hierbei ist jedoch, dass sich dann meist niemand für die Aufgabe verantwortlich fühlt.

Hinzu kommt, dass die Fehlerbeschreibungen, die die Instandhalter erhalten oft nicht spezifisch genug ist, sie dann unvorbereitet zum Störgrund gehen und anschließend erst Materialien holen. Benötigt der Instandhalter Hilfe, muss er versuchen den richtigen Kollegen ans Telefon zu bekommen.

Der Aufwand dieser Abläufe ist bereits deutlich zu erkennen. Sie führen nicht nur zu langen Fehlerbehebungszeiten, unnötigen Informationsverlusten und langen Maschinenstillstandszeiten, sondern verursachen somit auch hohe Kosten.

Instandhaltung besser organisiert durch unterstützte Kollaboration

Die Instandhalter werden mit intelligenten Wearables wie zum Beispiel einer Industrie-Smartwatch ausgestattet, welche ihm relevante Maschinendaten direkt aufs Handgelenk liefert. In Echtzeit kann er so über, für ihn relevante Wartungs- und Instandhaltungsmeldungen, informiert werden. Es gibt die Möglichkeit eine Aufgabe anzunehmen, zu seiner Aufgabenliste hinzuzufügen und diese zu priorisieren. Sollte er in einem bestimmten Zeitraum nicht mit der Aufgabe beginnen, so wird er automatisch informiert.

Auch die Software hinter den Smart Wearables bringt einige Fähigkeiten mit sich. Zunächst ist sie dazu da, um Informationen zu sammeln, zu filtern und aufzubereiten. Hierzu werden alle relevanten Informationen von Schnittstellen und Maschinen gesammelt. Welche genaue Schnittstelle dabei von den Unternehmen genutzt wird ist nebensächlich, da das System mit nahezu allen Systemen kollaboriert.

Alle Informationen werden anhand von Qualifikationslevel, Verfügbarkeit der Mitarbeiter, Dringlichkeit der Aufgabe, sowie Orte oder viele weitere Faktoren analysiert und an die entsprechenden Mitarbeiter geleitet.

Ebenso gibt es Backup-Gruppen, die dafür sorgen, dass die Nachrichten an andere Mitarbeiter weitergeleitet werden, sobald der eigentliche Empfänger nicht verfügbar ist.

Reagiert der Mitarbeiter folglich nicht auf die Erinnerung, wird die Aufgabe zur nächsthöheren Instanz eskaliert. Sollte er sich selbst der Aufgabe annehmen, kann er ebenfalls auf Details der Aufgabe zugreifen. Dort können zum Beispiel Informationen, wie die Liste der Materialien oder andere Arbeitsschritte angezeigt werden.

Sollte der Mitarbeiter Hilfe brauchen so ist es mit dem Einsatz von Smart Wearables, zum Beispiel über Sprachnachrichten viel einfacher den passenden Kollegen zu erreichen.

 

Video: Smartwatches im Test

Smartwatches im Test bei den Conrad-Technik-Helden. - Inhalt: Conrad

Nutzen von Instandhaltung 4.0

Durch den Einsatz von Smart Wearables in der Instandhaltung können einige Indikatoren verbessert werden. Zum einen wird vor allem die Kommunikation innerhalb des Teams deutlich vereinfacht. Das Rufen von Spezialisten bei Problemen mit einer Maschine wird nicht nur einfacher, sondern der Kollege wird auch schneller erreicht. So werden vor allem Maschinenstilstände verkürzt.

Zum anderen kann die Koordination von Aufgaben schneller verteilt und durchgeführt werden. Jeder weiß jederzeit, was er zu tun hat. Zur zusätzlichen Erleichterung können "Schritt für Schritt" Anweisungen implementiert werden. So wird der Mitarbeiter auch bei selten aufkommenden Arbeiten unterstützt standardisiert und schnell mit dem richtigen Vorgehen die Aufgabe fehlerfrei zu meistern.

Durch klare Priorisierungen, Erinnerungsfunktionen und Eskalationsstufen, werden die wichtigsten Aufgaben immer zuerst bearbeitet, keine Aufgaben mehr vergessen und sichergestellt, dass jede Aufgabe in der entsprechenden Zeit bearbeitet wird.

Die Mitarbeiter können alle Aufgaben, direkt am Handgelenk dokumentieren. Einerseits wird dadurch die Datenqualität für zukünftige Optimierungspotenziale verbessert, da man genau weiß, was der genaue Störgrund war, wie lange die Reaktionszeiten bei Problem XY sind oder wie lange die Fehlerbehebungszeit für einzelne Störfälle ist. Andererseits wird den Mitarbeitern am Ende der Schicht der Dokumentationsaufwand erspart.

Zudem können durch den Einsatz von Smart Wearables in der Produktion präventiv Maßnahmen getroffen werden, um Störungen schon früh zu verhindern. Neue Prozesse können auch in Zukunft viel schneller implementiert werden. Müssen zum Beispiel regelmäßige Wartungsanfragen oder Qualitätskontrollen durchgeführt werden, so können ganz einfach Erinnerungen eingeführt werden, die je nach Maschinenzustand oder Zeitraum auf der Smartwatch der Mitarbeiter auftauchen.

Insgesamt spart der Einsatz von Smart Wearables in der Instandhaltung nicht nur Kosten, sondern erhöht ebenso die Effizienz sowie die Mitarbeiterzufriedenheit.

Die Experten von Aucobo stehen bei Fragen oder Interesse an einem kostenlose Erstgespräch gerne unter www.aucobo.de zur Verfügung.

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