Im Zuge von Industrie 4.0 und Digitalisierung hält Smart Maintenance Einzug in die Instandhaltung.

Im Zuge von Industrie 4.0 und Digitalisierung hält Smart Maintenance Einzug in die Instandhaltung. - (Bild: stock.adobe.com/NicoElNino)

"Digitalisierung wird die Anlagenverfügbarkeit erhöhen und die Instandhaltungsaufwendungen effizienter gestalten", ist Friedhelm Iske, Mitglied des Vorstands Forum Vision Instandhaltung (FVI), überzeugt. Während Condition Monitoring die augenblicklichen Zustände beschreibt, fließen diese Informationen zukünftig in Form zahlreicher Betriebsdaten in vernetzte Systeme zur weiteren Verarbeitung. "Ziel ist es, den besten Zeitpunkt einer Instandhaltungsmaßnahme zu bestimmen und dabei die Verfügbarkeit nicht zu gefährden."

Doch das geht nicht von heut‘ auf morgen. Digitalisieren der Prozesse lautet die Grundbedingung, und da stehen viele Firmen noch ziemlich am Anfang. "Ich denke, die Digitalisierung ist schon in den Betrieben unserer Mitglieder sichtbar, nur sind es oft Insellösungen", erklärt Manfred Botschek, Vize-Präsident des Branchenverbands AFSMI German Chapter (Association for Services Management International). Er ist jedoch optimistisch: "In den nächsten Jahren wird durch Robotic Process Automation (RPA), Edge Computing und IoT-Cloud-Services die Konnektivität geschlossen werden. Dann wird sich das Potenzial dramatisch entfalten."

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Smart Maintenance noch nicht angekommen

Das Thema Intelligente Instandhaltung ist in den Unternehmen noch nicht angekommen. Das bestätigt eine neue Studie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften Acatech und des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML. 96 Unternehmen verschiedener Branchen, für die intelligente Instandhaltung ein zunehmend bedeutendes Thema ist, gaben Auskunft.

Ernüchternde Erkenntnis: Die meisten Unternehmen verfügen über keine oder nur eine sehr schwache Datenbasis zu bald auftretenden Störungen oder notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen. Über die Hälfte (57 Prozent) fahren auf Sicht, reagieren also erst, wenn ein Problem bereits aufgetreten ist. Nur vier Prozent nutzen schon heute Echtzeitdaten, um ihre Systeme besser zu überwachen und Probleme präventiv zu vermeiden.

Die Lernkurve vieler Unternehmen muss noch deutlich nach oben gehen. So kritisiert Falk Pagel, Geschäftsführer von IAS Mexis, einem Spezialisten für Analytik, Schwachstellenforschung und Instandhaltung, dass "viele Unternehmenslenker die Instandhaltung häufig noch als Kostentreiber ansehen".

So zeigten auch Statistiken, dass mehr als 50 Prozent aller klein- und mittelständischen Unternehmen in Deutschland mit einer Feuerwehr-Strategie arbeiten. Grund: Viele Unternehmenslenker befürchteten durch Industrie 4.0 zunächst einmal hohe Kosten. „Allerdings gibt es grundlegende Methoden, um zu einem intelligenten Maintenance Management zu gelangen, und deshalb ist Aufklärungsarbeit gefragt.“

Eine Frage lautet: Was macht man aus gewonnenen Daten Nutzbringendes? Antwort gibt Professor Volker Stich. Der Geschäftsführer des Vereins FIR an der RWTH Aachen sieht für Smart Maintenance als aktiver Partner bei der Wertschöpfung im Unternehmen durch Datenanalyse gute Chancen. „Durch eine effiziente und datenbasierte Ausrichtung der Instandhaltungsorganisation können so zahlreiche Nutzversprechen realisiert werden - von der Verbesserung der internen Effizienz über die Steigerung der Produktivität oder Qualität bis hin zu der Einsparung von Energiekosten.“

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